Landwirte in Bayern weit mehr geschätzt als gedacht

München - Wenn sich Landwirte in Bayern vom Rest der Bevölkerung nicht ausreichend wertgeschätzt fühlen, so täuschen sie sich offensichtlich. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das bayerische Landwirtschaftsministerium beim Sozialforschungsinstitut GMS Dr. Jung GmbH in Auftrag gegeben hat. 74 Prozent der 1014 befragten Bayern über 18 Jahre zeigten sogar Verständnis für die Bauern-Proteste zu Beginn dieses Jahres.

37 Prozent vermuten ein überdurchschnittliches Image
Im Vergleich zu anderen Berufen vermuteten 37 Prozent der Befragten ein überdurchschnittliches und 31 Prozent ein durchschnittliches Ansehen der Bauern in der Gesellschaft. 37 Prozent waren der Ansicht, dass das Image der Landwirte eher unterdurchschnittlich sei. Gefragt wurde allerdings nicht nach dem Grad der persönlichen Wertschätzung der Landwirte, sondern danach, wie diese von der Gesellschaft nach Ansicht des Einzelnen gesehen wird.
Erfreut zeigte sich Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU), dass 38 Prozent der Befragten die Ansicht vertraten, die Landwirte würden durch die Politik in Bayern mehr wertgeschätzt als in anderen Bundesländern.
Nicht so überzeugt waren die Befragten, ob die Landwirtschaft auch bei der Förderung der Artenvielfalt, des Tierwohls und der Schutz der Umwelt und des Klimaschutzes die Erwartungen erfüllt. Dennoch bewegten sich auch hier die Zustimmungsquoten zwischen 51 und 53 Prozent. Kaniber interpretierte diese Einschätzungen nicht mit tatsächlich erkannten Defiziten, sondern mit ungenügender Aufklärung.