Wintersport-Star und Olympiasiegerin Anna Schaffelhuber im großen AZ-Interview

Gold ist ihr Markenzeichen. Süßigkeiten sind es seit Dienstag auch. Und nach Sotschi und Pyeongchang soll noch lange nicht Schluss sein. Fernab der Piste macht Anna Schaffelhuber anderweitig Karriere.
Ingmar Schweder |
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Anna Schaffelhuber präsentiert stolz ihre sportliche Ausbeute von Pyeongchang (Südkorea). Sie ist neuer Werbepartner von Olaf Minet („Chocolat Manufaktur“) und seiner Frau Inge.
Harry Zdera Anna Schaffelhuber präsentiert stolz ihre sportliche Ausbeute von Pyeongchang (Südkorea). Sie ist neuer Werbepartner von Olaf Minet („Chocolat Manufaktur“) und seiner Frau Inge.

Landshut - Anna Schaffelhuber (25) ist eine gefragte Sportlerin – und Frau. Seit ihrer Geburt auf einen Rollstuhl angewiesen, hat die Bayerbacherin als Monoskibobfahrerin Karriere gemacht – und ist mittlerweile siebenfache Olympiasiegerin von Sotschi (2014) und Pyeongchang (2018).

Seit Dienstag ist Schaffelhuber offizielle Werbepartnerin des Landshuter Schokolatiers Olaf Minet. Zwischen zwei Fotoshootings – in der "Chocolat Manufaktur" in der unteren Neustadt und auf der Carossahöhe – hatte sie auch Zeit für ein AZ-Gespräch.

AZ: Bier, Chips oder Schokolade: Wenn Sportler werben, muss wohl immer ein hübscher Kontrast im Vordergrund stehen. Warum passt das auch bei Ihnen, Frau Schaffelhuber?
ANNA SCHAFFELHUBER: Schokolade und ich, das passt schon verdammt gut zusammen. Ich esse sie sehr gerne. Klar habe ich als Sportlerin meine Pläne und muss ein bisschen auf die Ernährung achten. Aber ich belohne mich sehr gerne mal nach einem gelungenen Training ...

Sie sind so erfolgreich: Da müssen ja raue Mengen an Belohnungen für Sie drin sein.
Mei, hin und wieder mal ein kleines Stück Schoko, dann gehts mir schon gut.

Was haben Sie denn aus Pyeongchang persönlich mitgenommen, außer natürlich drei Medaillen?
Viel Erfahrung. Bei Olympischen Spielen passieren immer so viele Dinge, die einen in der Persönlichkeit weiterbringen. Und natürlich ein sehr, sehr gutes Gefühl. Die letzten vier Jahre nach Sotschi waren zwar schöne, aber auch anstrengende Jahre.

Wie groß war der Druck nach den fünf Goldmedaillen von Sotschi in Pyeongchang?
Der war schon enorm. Die Erfolge zu bestätigen und wieder Gold zu holen, das war sehr belastend. Der Druck ist jetzt aber weg. Und jetzt gehts mir einfach nur gut.

Wo soll die erfolgreiche Reise der Anna Schaffelhuber noch hingehen?
Das werde ich alles auf mich zukommen lassen. Schön finde ich, dass ich jetzt schon jede Medaille zu Hause habe. Von dem her sind die nächsten Ziele nicht die Resultate, sondern im Rennen eine sehr gute Leistung abzuliefern. Ich weiß, dass ich noch nicht an meinem Maximum bin, gerade was die Schnelligkeit angeht. Jetzt geht es darum, das auch im Rennen zu bringen.

Sie wohnen in München und studieren Lehramt in letzten Zügen. Im Internet steht allerdings, Sie studieren Rechtswissenschaften?
Das liegt daran, dass es ich es mal angefangen, aber ich mich dann umentschieden habe.

In der Stadt wohnen und erfolgreich Wintersport treiben: Wie machen Sie das eigentlich mit der Logistik?
Genau aus diesem Grund bin ich in München. Im Sommer ist mein Trainingsstützpunkt am Sport-Campus der TU in München. Im Winter pendle ich zwischen den Bergen hin und her. München liegt da einfach am zentralsten. Deshalb bin ich leider nur noch selten in Landshut beziehungsweise in Bayerbach.

Wo bleibt bei Ihrem Pensum, das Sie seit Jahren täglich abliefern, so zwischen Training, Olympischen Spielen, diversen Auftritten im Fernsehen, Werbeengagements und Prüfungen an der Uni, noch Zeit für das Privatleben?
Herzlich wenig (lacht). Die letzten Jahre, vor allem in Zeiten, wenn es immer konkreter auf die Olympischen Spiele hingeht, musste ich Privates immer hinten anstellen. Dafür habe ich mir aber dieses Jahr mehr freigenommen, bevor ich wieder mit dem Training anfange. Mal Zeit für mich zu haben ist schon ein großer Luxus, wie ein Buch in die Hand zu nehmen und mich an einen See zu legen. Oder mit einem Freund in den Bergen Radlfahren, Ruhe zu haben und am Wochenende mal völlig frei Skifahren kann ich im Moment auch – Spaß-Skifahren eben.

Können Sie sich als professionelle Rennfahrerin da überhaupt zügeln?
Klar, dann genieße ich es einfach mal – und fahre so lange eine Piste runter, wie ich es will.

Wie ist das eigentlich mit der Barrierefreiheit in den Skigebieten? Und wie war das in Pyeongchang?
In Pyoengchang war das ganz gut. Dort lief das alles ziemlich reibungslos, auch in den Skigebieten ist das so. Probleme habe ich eher im Alltag, wenn ich mal in ein Geschäft will, da es dann aber drei Stufen hochgeht. Es sind eher die kleinen Dinge im Leben, die manchmal nerven.

Nach Südkorea folgt 2022 China. Wie viele Medaillen bringen Sie aus Peking in vier Jahren mit nach Hause?
(lacht) Das lasse ich auf mich zukommen. Ich habe mir schon keine Zahl für Pyeongchang vorgenommen – und das werde ich auch nicht für Peking tun. Ich schau’, dass ich mich auf meine Leistung konzertiere und mei: Wenn ich mit mir zufrieden bin, dann kann es nicht so extrem schlecht werden.

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