Weinmayr-Lager will Koenig-Freundeskreis gründen

Fritz-Koenig-Erbe: Weinmayr-Lager will jetzt einen eigenen Freundeskreis gründen.
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Der Bildhauer Fritz Koenig (†) 2002 in Landshut.
A. Weigel/dpa Der Bildhauer Fritz Koenig (†) 2002 in Landshut.

Landshut - Das Erbe Fritz Koenigs bewegt die Gemüter Landshuts – und darüber hinaus. Das war kürzlich bei einer von Tumulten begleiteten Mitgliederversammlung des Freundeskreises Stadtmuseum zu beobachten – und auch bei einem ersten Treffen zur Gründung eines "Freundeskreises Fritz Koenig" zu spüren, das am Samstagmittag im Rauchensteinerhaus stattfand.

Die 60 Teilnehmern schlugen zwar deutlich moderatere Töne an: Der Unmut über den bisherigen Umgang mit Koenigs Vermächtnis als auch die Folgen der von OB Alexander Putz veranlassten Zusammenlegung von Skulpturenmuseum mit den Museen der Stadt, war aber unüberhörbar.

Unter den Zuhörern befand sich auch Dr. Franz Niehoff, seit August Chef aller Museen. Und natürlich war auch seine immer wieder kritisierte Art und Weise im Umgang mit der Skulpturenmuseumsleiterin Stefanje Weinmayr Thema. Trotz so manch klar vorgetragener Kritik – auch in Richtung Niehoff – war die Veranstaltung dennoch von einem respektvollen Grundton geprägt. Das lag maßgeblich an der differenzierten, ruhigen und dennoch leidenschaftlichen Sitzungsleitung durch Dr. Wolfgang Conrad, eine der treibenden Kräfte in Sachen Koenig-Freundeskreis.

Dennoch: Das absolut bestimmende Thema war die Frage, inwieweit die künftige Ausrichtung des Skulpturenmuseums etwas mit den Personen Niehoff und Weinmayr zu tun hat? Nach Meinung vieler Anwesender sehr – viel. Die Arbeit Weinmayrs, die 20 Jahre lang eigenständig das Skulpturenmuseum leitete, wurde immer wieder gelobt.

Die Entscheidung des OB, die Museen unter der Führung von Niehoff zusammenzulegen, und Weinmayr trotzdem die eigenständige Leitung des Skulpturenmuseums zu überlassen, wurde zwar auch kritisiert, mehr aber die Tatsache, dass Weinmayr längst keinerlei Kompetenzen mehr besitze. Ute Kubatschka, langjähriges Mitglied im Vorstand der Koenig-Stiftung: "Wenn wir einen Verein gründen, dann müssen wir darüber reden."

Damit meinte sie die Frage, ob man ein Skulpturenmuseum wolle, das nur ein Standort von Niehoffs Museen ist, oder eines, das eigenständig im Verbund mit Ganslberg und dem Koenig-Haus in der Neustadt fungiert. Niehoff, der sich weitgehend im Hintergrund hielt, ergriff das Wort, als er gebeten wurde zu erläutern, wie es mit dem Skulpturenmuseum weitergehe: "Wir haben jetzt 2018 und ich nehme eine gewisse Vorverurteilung unseres Konzepts wahr, ohne dass es irgendjemand genauer kennt."

Im Einladungsschreiben zur Gründung des Freundeskreises attestieren die Verfasser dem Konzept eine "niederbayerische Provinzbezogenheit". Neben der Jubiläumsausstellung "Koenig2", so Niehoff weiter, habe man noch die Ausstellungen in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg (die laut Niehoff von Weinmayr betreut wird) und in den Uffizien. "Im September können wir dann weiterreden", sagte Niehoff.

Was die Vereinsgründung angeht, soll es bald schon konkret werden: Conrad und Dr. Ulrike Bayer wurden damit betraut, die Vereinsgründung auf den Weg zu bringen und in zwei Wochen zur Gründungsversammlung einzuladen. Zu den Vereinszwecken sollen "Ausstellungskonzepte, die dem Anspruch des Skulpturenmuseums auch künftig gerecht werden" und die Bewahrung des Koenig-Wohn- und Schaffenssitzes Ganslberg gehören.

Nach der Debatte vom Samstag wird man sich im künftigen Verein wohl auch nicht so einfach mit der von Putz getroffenen Personalentscheidung abfinden.

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