Waffen-Alarm an der Mittelschule Ergoldsbach
Ergoldsbach - Am Dienstagvormittag kam es an der Mittelschule Ergoldsbach zu einem Polizeieinsatz, da angeblich ein Schüler mit einer Waffe in der Schule gewesen sein soll.
Ein Großaufgebot der Polizei rückte an. Der Verdacht bestätigte sich nicht. Es wurde keine Waffe gefunden. Nach derzeitiger Erkenntnislage bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr. Ein Kriseninterventionsteam betreute Schüler und Lehrer.
Rektorin selbst setzte den Notruf ab
Gegen 8.45 Uhr ging bei der Polizei der Notruf ein: Ein Schüler soll eine Waffe bei sich haben. Den Notruf setzte die Schulleitung, Rektorin Christine Kreuzpaintner ab. Die Beamten der Polizeiinspektion Rottenburg sowie Einsatzkräfte aus Landshut trafen wenig später an der Mittelschule ein.
"Wenn wir den Hinweis bekommen, dass ein Schüler, in der Schule ist und eine Waffe bei sich hat, dann ist klar, dass wir so schnell wie möglich eingreifen müssen, um Gefahren abzuwehren", sagt der Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Rottenburg, Bernhard Walter. So eine Alarmierung sei eine Bedrohungslage und müsse sehr ernst genommen werden, merkte Walter an.
Kurz vor 9 Uhr trafen die Beamten auf den 15-jährigen Schüler und durchsuchten ihn und seine Sachen. Man habe sich für die Maßnahme einen günstigen Zeitpunkt ausgesucht und die Durchsuchung sei sehr schnell gegangen, berichtete Walter.
Polizei findet keine Waffe beim Schüler
Allerdings fanden die Beamten keine Waffe. Sie durchsuchten auch das Klassenzimmer, um sicher sein zu können, dass die Waffe nicht versteckt worden ist. Auch die Eltern des Schülers wurden kontaktiert.
Beamte durchsuchten sein Zimmer. Auch dort konnte die Polizei weder eine Waffe noch Hinweise darauf finden. Der Schüler wurde zur weiteren Befragung auf die Dienststelle gebracht. Weil das Polizeiaufgebot an der Schule Aufsehen erregte, wurde ein Kriseninterventionsteam des BRK bestellt.
Ein Schulpsychologe wurde hinzugezogen. Auch der Rettungsdienst war vor Ort, wurde aber nicht benötigt. Rektorin Christine Kreuzpaintner versicherte, dass in der Nachbetreuung mit allen Beteiligten weitere Gespräche geführt werden. "Es geht mir um das Wohl von Schülern und Lehrer", sagte die Rektorin. Sie formulierte in einem Elternbrief, dass die Schulleitung bei Gesprächsbedarf zur Verfügung stehe.
Kreuzpaintner informierte außerdem das Schulamt. Schulamtsdirektor Michael Kugler war zufällig wegen eines Personalgespräches an der Schule, als es zum Einsatz kam. "Die Situation war sehr schnell wieder unaufgeregt", berichtet Kugler.
Am Freitag werde er mit der Schulleitung, der Polizei, der Schulpsychologin und den Eltern des betroffenen Schülers darüber beraten, welche pädagogischen Maßnahmen jetzt wichtig seien. Die Ermittlungen führen die Polizei Rottenburg und die Staatsanwaltschaft Landshut.
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