Von Oppen nicht mehr Geschäftsführer: Hintergründe nebulös

Nach dem Aus von Geschäftsführer Nicolas von Oppen ist beim Klinikum aktuell vieles in der Schwebe.
Landshut - Nicolas von Oppen ist nicht mehr Geschäftsführer des Klinikums: Die genauen Hintergründe für das schnelle Ende der Dienstzeit bleiben nebulös. Was auch daran liegt, dass die Hauptprotagonisten in dieser Angelegenheit erst einmal abgetaucht sind. Von Oppen selbst will sich nicht mehr äußern, Oberbürgermeister Alexander Putz weilt mit dem Wohnmobil in den Weiten der ungarischen Puszta.
Doch natürlich sickert einiges aus der nicht öffentlichen Sitzung durch. So scheint von Oppens Verhältnis zum Landkreis, mit dessen Krankenhäusern die Stadt gerne weitreichend kooperieren würde, zuletzt stark getrübt gewesen zu sein. "Dies war für den OB das Ausschlaggebende, weil einer Zusammenarbeit damit der Boden entzogen worden wäre", sagt ein Stadtrat.
Andere führen dagegen das angeblich sehr schlechte Betriebsklima am Klinikum an, das in einer kürzlich erfolgten Umfrage unter den Mitarbeitern vor allem von Oppen zur Last gelegt worden sei. Und wieder andere munkeln von Dingen im persönlichen Umfeld von Oppens, die "so bei einer Führungskraft einfach nicht gehen". "Im Prinzip war es die Summe der Geschehnisse, die eine Vertragsverlängerung mit von Oppen für uns unmöglich gemacht haben", sagt ein Insider.
Klagt von Oppen?
Nun stellt sich die Frage, ob von Oppen gegen die Kehrtwende im Stadtrat mit rechtlichen Mitteln vorgehen wird - und ob er dies überhaupt kann. Das Rechtsamt der Stadtverwaltung steht dem Vernehmen nach auf dem Stadtpunkt, dass eine Klage unbegründet wäre. Und laut Stadtkämmerer Rupert Aigner gibt es zwischen der Stadt und von Oppen die Absprache, sich gütlich zu trennen.
André Naumann übernimmt interimsmäßig
Nun muss die Zukunft des Klinikums geregelt werden. Verwaltungsdirektor André Naumann ist interimsmäßig Geschäftsführer, das Klinikum bleibe handlungsfähig. Von verschiedenen Seiten wurde geunkt, dass man sich nun womöglich schwer tun würde, einen kompetenten Nachfolger zu finden. "Der Job ist ja schließlich alles andere als vergnügungssteuerpflichtig", sagt ein Stadtrat.
Schnur, Mitglied des Klinikums-Aufsichtsrats, ist da anderer Ansicht: "Wir haben eine Reihe Anfragen von Interessenten erhalten. Ich bin überzeugt, dass wir jemanden finden, der fähig ist, die richtigen Akzente für das Klinikum zu setzen." Dazu gehören für ihn vor allem: Ein gutes Verhältnis zum Landkreis, um auf Augenhöhe verhandeln zu können. Dann, das Betriebsklima deutlich zu verbessern. "Und er sollte die Aufgaben, die ihm der Aufsichtsrat stellt, zeitnah und effektiv erledigen." Schnur lässt unausgesprochen, dass von Oppen den letzten Punkt offenbar nicht zu seiner Zufriedenheit erledigt hat.
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