Von "Bad Landshut" weit entfernt

Landshut - Wer in Landshut auf dem IPhone die Wetter-App nutzt, dem ist es sicher schon aufgefallen. Die App zeigt nicht nur an, dass in Landshut in den kommenden Tagen der Herbst sich von seiner sonnigen Seite zeigt, die App weist auch auf ungesunde Luft in Landshut hin. Und zwar für empfindliche Gruppen (vielleicht Asthmatiker ?).
Die AZ hat kurzerhand mal Siri gefragt, wie schlecht es um die Luft in Landshut bestellt ist. Die Software von Apple hat artig die Grobstaub- (26) und Stickoxidwerte (67) aufgelistet. Doch sind diese Werte tatsächlich schädlich?
Wir haben bei Katharina Oßner vom Fachbereich für Umweltschutz bei der Stadt Landshut nachgefragt. Die Fachbereichsleiterin kann sich nicht vorstellen, wie die Wetter-App zu solchen Infos kommt. Zudem sei PM10 kein Grobstaub, wie in der App aufgeführt, sondern Feinstaub. "Das sagt schon mal einiges über die App aus", sagt Oßner.
Im Herbst sind die Werte schlechter
Der Wert (26) sei jedoch mit dem Messwert der Stadt Landshut in etwa gleich. Die Messstation an der Podewilsstraße zeigte am Donnerstag einen PM10-Wert von knapp unter 25 Mikrogramm pro Kubikmeter an.
Bei der Stickoxidmessung liegen Stadt und App schon weiter auseinander: Zeigte die Wetter-App uns einen N0 2 -Wert von 67 an, lag der Wert bei der Stadt bei maximal 45 am Donnerstag.
Ist die Luft damit in Landshut tatsächlich so unsauber, dass sie für manche ungesund ist ? Nein: Im Herbst verschlechtert sich traditionell in Städten die Luft ein wenig. Wetterexperten sprechen dann von einer sogenannten Inversionswetterlage. Die liegt vor, wenn eine Luftschicht vorhanden ist, in der die Temperatur nach oben hin nicht ab, sondern zunimmt. Normalerweise ist das Gegenteil der Fall. Das hat zur Folge, dass kein Austausch zwischen der oberen und unteren Luftschicht mehr stattfinden kann. So entsteht eine Sperrschicht, unter der sich verschiedene Staubteilchen oder Abgase sammeln und so zu erheblicher Luftverschmutzung beitragen können. Oßner: "In diesem Jahr waren unsere Stickoxidwerte aber immer unterhalb der Grenzwerte."
Sollte sich dies tatsächlich einmal ändern, dann würde das Umweltamt sofort eine Pressemitteilung herausgeben. "Und wir würden die Bürger bitten, nur mit geeignetem Material zu heizen, mehr zu Fuß zu gehen oder das Radl zu benutzen."