Vogelstimmenhotline: Mit anderen Ohren durch die Welt gehen

Der "Vogelphilipp" hat ein neues Projekt. Neben der Vogelstimmenhotline können sich Naturbegeisterte auch auf eine virtuelle Exkursion geben.
von  Claudia Hagn
Der Vogelphilipp hat ein neues Projekt: Jeden Sonntag bietet er eine virtuelle Vogelstimmenexkursion an.
Der Vogelphilipp hat ein neues Projekt: Jeden Sonntag bietet er eine virtuelle Vogelstimmenexkursion an. © Alexey Testov

Landshut - Genau vier Wochen lang lief die Vogelstimmenhotline von Philipp Herrmann in diesem Jahr: Weil in den vergangenen Jahren so viele Anfragen kamen, gab es 2021 nur eine etwas abgespeckte Version. "Ich wollte mit den Menschen dieses Jahr in den Frühling starten und mit ihnen beobachten, welche Vögel wieder in Landshut ankommen", sagt der "Vogelphilipp". Dazu gehören zum Beispiel immer der Gartenrotschwanz oder der Fitis.

4.500 Anfragen für Vogelstimmenhotline

Viele Menschen wollten auch dieses Jahr wieder wissen, was da in den Bäumen und Büschen singt. 3.000 Teilnehmer hatte die Hotline in 30 Tagen, 4.500 Anfragen musste Herrmann beantworten. Dabei kam die Hälfte der Anfragen von neuen Vogelstimmenhotlinefans.

Die meisten wollten den Gesang der Kohlmeise analysiert haben, auf den Plätzen zwei und drei folgen die Amsel und der Buchfink, gefolgt von Mönchsgrasmücke und Kleiber. 89 Arten waren es ingesamt. "Es war ähnlich wie in den vergangenen Jahren: Die häufigsten Arten wurden am häufigsten geschickt", sagt Herrmann, der mit seiner Aktion alljährlich Laien für die Natur begeistern will.

Dabei sei die Amsel einerseits sehr gut zu erkennen - aber andererseits wohl nach wie vor oder leider auch mittlerweile bei vielen nicht (mehr) bekannt. "Dennoch freue ich mich natürlich, wenn die Leute genauer hinhören und wissen wollen, was da genau singt."

So könnten Spaziergänger mit anderen Ohren durch die Welt gehen - weil sie wissen, wer genau in ihrem Garten oder vor der Haustür singe. Auch nächstes Frühjahr soll es deswegen die Vogelstimmenhotline gemeinsam mit dem Bund Naturschutz wieder geben. Eine Kuriosität hat der Vogelphilipp noch auf Lager: Eine Teilnehmerin meldete eine unbekannte Vogelstimme, die sich als Vogelschreckanlage entpuppte, mit der offensichtlich Gänse von einem Weiher ferngehalten werden sollten.

Virtuelle Vogelstimmenexkursion: Per WhatsApp auf Streifzug durch Landshut

Für alle Vogelfans hat sich Herrmann ebenfalls gemeinsam mit dem Bund Naturschutz als Weiterführung der Hotline nun eine virtuelle Vogelstimmenexkursion jeden Sonntag ausgedacht. Per WhatsApp kann man ihm auf seinen Streifzügen durch Landshut folgen und mitraten, welche Vögel in seinen kurzen Videos singen. Sie kommen meistens aus den "wilden 13", also 13 Arten, die Herrmann auf seiner Homepage mit Bildern und kurzen Videos vorstellt. Die 13 Arten sind solche, die Herrmann besonders interessant findet, dazu gehören zum Beispiel die Feldlerche, der Mäusebussard und die Singdrossel bei Spaziergängen. Sie sind häufig zu hören und haben auch einen eindringlichen Gesang und Ruf, den man sich laut Herrmann gut merken kann. Jeden Sonntagmittag wird er die kurzen Videos in seinen Status bei WhatsApp hochladen, dazu kommen auch noch kleine Vogelrätsel.


Die kostenlose Teilnahme funktioniert ganz einfach: Die Telefonnummer vom Vogelphilipp abspeichern: Nummer 0160/4424450. Das Wort "Vogelstimmenwanderung" an ihn per WhatsApp Nachricht schicken. Schon sind Sie dabei und können seinen Aktivitäten im WhatsApp Status verfolgen.

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