Veranstalter in Landshut: Hoffen, bangen, weitermachen
Landshut – Die Corona-Krise hat die Kultur- und Veranstaltungsbranche hart getroffen. Veranstalter wie Christoph Jung (Konzertagentur Alabama) und Helmut
(Konzertbüro Landshut) sind seit einem Jahr hauptsächlich damit beschäftigt, Termine zu verschieben. Obwohl es an Planungssicherheit fehlt, machen sie weiter und hoffen, im Sommer und Herbst etwas Kultur nach Landshut bringen zu können.
Wie etwa das Burgfestival "LaSoNa" (Landshuter Sommernacht) auf der Burg Trausnitz, das bereits letztes Jahr hätte stattfinden sollen. Nun ist es für den Zeitraum vom 21. Juli bis 1. August angesetzt. Zwölf Künstler sollen im Burginnenhof auftreten, darunter Hans Söllner, Konstantin Wecker, Willy Astor mit "Sound of Islands", Claudia Koreck, "Schandmaul", "Pam Pam Ida" und "Dreiviertelblut". Wie viele Besucher letztendlich zugelassen sein werden, ist laut Veranstalter Christoph Jung pandemieabhängig und könne man aktuell nicht sagen. 500 bis 600 dürften laut Jung auf die Burg. "Wenn nur 120 bis 150 zugelassen werden, dann lässt es sich nicht mehr finanzieren. Der Innenhof wäre groß genug, dass man so viele Zuschauer mindestens reinbringt, dass wir mit plus/minus null abschließen. Von einem Gewinn wollen wir gar nicht sprechen."
Das größte Problem aller Veranstalter: Planungsunsicherheit
Jung will auf alle Fälle versuchen, das Open Air durchzuführen. "Wir merken, dass das Interesse und das Bedürfnis der Menschen so groß sind, endlich wieder auf Konzerte zu gehen und Kultur zu erleben."
Das große Problem sei die Planungsunsicherheit. "Jeden Tag aufs Neue schauen wir auf Sicht, was ist machbar und was nicht." Das betreffe etliche Termine, die für 2021 geplant sind, bei denen aber unsicher ist, ob sie stattfinden können. "Teilweise müssen wir Termine schon zum dritten Mal verschieben."
Auch Konzertveranstalter Helmut Renger hofft, dass im Sommer oder Herbst wieder ein wenig Kultur in der Region möglich ist. "Wir haben für den Sommer etwas im kleinen Rahmen geplant, aber ob das stattfinden kann, ist fraglich." Auch er ist seit einem Jahr dabei, Termine zu verschieben. Manche inzwischen zum vierten Mal. "Die Lage ist bescheiden. Keiner von uns kann richtig planen."

Machen die Impfungen manche Veranstaltungen durchführbar?
Große Hoffnungen setzt Renger in die Impfungen. "Entscheidend wird sein, wie wir damit vorankommen. Aber da hat man auch gesehen, dass wieder geschlafen worden ist. Die große Hoffnung ist, wenn es damit vorangeht, dass wir irgendwann einmal wieder normal arbeiten dürfen."
Trotz der schwierigen Lage will Renger nicht aufgeben: "Planen müssen wir. Wenn wir nicht planen und es geht weiter, stehen wir da." Er formuliert es drastisch: "Wir können Gas geben und weiterplanen oder in die Isar springen. Mehr Möglichkeiten haben wir nicht. Es ist nicht lustig im Moment. Aber irgendwann muss es ja wieder weitergehen."
Die beste Unterstützung: Tickets kaufen und behalten
Für den Herbst plant Renger die bereits einmal verschobene "Nacht der blauen Wunder" am 6. November. "Ich hoffe, dass es im Herbst noch viele Lokale gibt, in denen das stattfinden kann." Unterstützen könne man die Branche, indem man Karten kauft und bereits erworbene Tickets behält. Renger: "Kultur unterstützen, das ist das Wichtigste im Moment. Ein Großteil der Leute macht das zum Glück auch. Das ist ganz viel wert." Und wenn es irgendwann einmal wieder weitergeht, dann wollen die Veranstalter da sein.
Karten für "LaSoNa" und weitere Veranstaltungen gibt es im Männerladen unter 0871/29475. Karten für die "Nacht der blauen Wunder" und weitere Veranstaltungen sind unter www.konzertbuero-landshut.de oder 0871/45132 erhältlich.
- Themen:
- Bayern
- Coronavirus