Thailand, Bolivien, Landshut
Landshut - Seit dem 17. Dezember ist Landshut um einen Thai-Imbiss reicher. Im Gebäude am Narrenbrunnen - früherer Subway - eröffnete mitten im zweiten Lockdown der "Thai Wok". Das Lokal bietet laut eigenen Aussagen authentische Thaiküche ohne Glutamat und Zusatzstoffe an. "Wir wollen auch viele vegane und vor allem gesunde Gerichte anbieten", sagt Thanawut Yunkratok (28), der momentan im Auftrag seiner Chefin das Lokal leitet. Seine Vorgesetzte weilt derzeit noch in Thailand.
Ein Foodtruck im Landshut Park
Das Lokal wirkt hip und modern. Die Einrichtung hat Yunkratok zu großen Teilen selbst gebaut. Der Wahllandshuter ist gelernter Mechaniker und in Thailand geboren. Seit vielen Jahren lebt er aber in Deutschland. Derzeit regelt er alles Geschäftliche und steht hinter der Theke. Das Konzept des "Thai Wok" könnte einigen Landshutern bereits bekannt sein. Seit März steht im Landshut Park ein Foodtruck des Unternehmens. Die Köche wechseln derzeit zwischen der mobilen Küche und der Altstadt. Mit dem Foodtruck wollte das Unternehmen ursprünglich auf Events und Festivals vertreten sein - Corona machte ihnen einen Strich durch diese Rechnung. Stattdessen will "Thai Wok" in Kürze neben ihrem Lokal in der Altstadt noch einen Food-Container, also einen fest installierten Imbiss am Rennweg eröffnen. Denn bis jetzt, so sagt Yunkratok, "läuft das Geschäft ziemlich gut."

Der bolivische Shop ist gleichzeitig ein Café
Eine weitere Eröffnung in Landshut, die im Lockdown unterging, ist der Laden von Karina Stummreiter. Ihr Geschäft "Tres Llamas" in der Schirmgasse 274 ist sowohl Einzelhandel als auch Café. Der bunt eingerichtete Laden spiegelt Stummreiters zweite Heimat Bolivien wieder. "Dort habe ich die ersten acht Jahre meines Lebens verbracht. Das sind meine Wurzeln", sagt die 44-jährige zweifache Mutter. In ihrem Laden verkauft sie Kaffee, desen Plantagen sie schon selbst besucht hat. "Mir ist wichtig, dass die Wertschöpfungskette sichtbar ist und sich Produzenten, Händler, Röster und Käufer auf Augenhöhe begegnen können", so Stummreiter. Die Landshuterin arbeitete lange in der freien Wirtschaft im Bereich Marketing. Als sie 2015 Bolivien besucht, taucht sie "voll ein" in die Kultur rund um den Kaffee, wie sie sagt. So reifte nach und nach der Wunsch nach einem kleinen Laden, der ihre beiden Wurzeln - Deutschland und Bolivien - vereint. Stummreiter: "Der Laden ist ein kleiner Einblick in mein Herz." So farbenfroh die Einrichtung strahlt, leuchten auch Stummreiters Augen, wenn sie das erzählt.

Der Unverpacktladen überlebt, das Lokal "Nomnom" nicht
Ein weiteres Lokal, samt Einkaufsmöglichkeiten, findet sich in der Neustadt 527. Im Unverpacktladen "Lela Lose" von Daniela Kronpass gibt es neben der Möglichkeit lose Waren selbst abzufüllen auch Frühstück und Mittagessen nach Anmeldung. "Vor allem vegan und glutenfrei ist die Devise, so kann jeder bei uns essen", sagt Kronpass. Eine richtige Strahlefrau ist auch Sabrina Neumayr (28), Chefin des Lokals "Nomnom" in der Neustadt. Allerdings gibt es für sie aktuell nicht so viel zu lachen. Denn: "Nach dem Lockdown werden wir nicht mehr aufsperren", sagt sie. Zu viel Geld verliere sie mit dem Laden, den sie wegen des Lockdowns nicht aufsperren darf. Zwar habe sie 2.200 Euro Dezemberhilfe bekommen, aber "das ist noch nicht einmal die Miete", sagt die junge Unternehmerin.

Bis Mai gibt es noch Brunchboxen
Die Entscheidung zur Aufgabe des "Nomnom" sei nach und nach in ihr gereift. Mittlerweile betrachtet sie das Aus aber sowohl mit einem lachenden und einem weinenden Auge. "Klar ist es schade. Mir tut es leid für unsere Kunden und die schöne Zeit, die ich in diesem Laden hatte", sagt sie. Andererseits fühle sie mit der Entscheidung auch eine Erleichterung. Außerdem findet Neumayr: "Ich bin noch zu jung, um mich mit einem Laden aufzuarbeiten. Deshalb werden mein Mann - bekannt aus dem Tigerlilly - und ich uns ein neues Projekt suchen." Man habe sich schon einige Immobilien für ein neues Gastro-Projekt angesehen. Mehr verraten wollte Sabrina Neumayr zum Zeitpunkt des Interviews noch nicht. Derweil widmet sich die 28-Jährige noch weiter den Brunchboxen, die will Neumayer im "Nomnom" noch bis Mitte/Ende Mai anbieten.
Zwei große Modeketten machen ebenfalls dicht
Zurzeit gehen in Landshut gleich mehrere Gerüchte über Schließungen um. Zwei große Modeketten machen bald ihre Läden dicht, heißt es aktuell im Stadtgespräch. Zum einen soll C&A seine Filiale in Landshut schließen. Eine Anfrage unserer Zeitung ergab aber: Das stimmt nicht. Die kurze aber klare Antwort des Unternehmens: "Eine Schließung von C&A in Landshut ist nicht geplant." Ähnliches hieß es auch über die Modekette H&M. "Ich habe gehört, der macht zu", so das Stadtgespräch. Doch auch im Fall H&M lautet die Antwort der Pressestelle: "Unser H&M Geschäft in Landshut ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht von einer Schließung betroffen."
Eine Disco investiert in Hygiene- und Lüftungsmaßnahmen
Ein Gerücht, das etwas glaubwürdiger erscheint, betrifft die Diskothek "Trixi Schneider". Seit rund einem Jahr können Clubs nicht mehr öffnen, die Einnahmen fehlen völlig. Doch auch im Fall des "Trixi" scheint es sich nur um corona-bedingtes Gerede zu handeln. "Nur ein Gerücht", schreibt Thomas Scholz, Geschäftsführer der Stars Projekt&Event GmbH. In den vergangenen Monaten habe man in Hygiene- und Lüftungsmaßnahmen investiert. Außerdem existiere ein langfristiger Pachtvertrag. Scholz: "Mit unserem Vermieter haben wir für die Zeit der Schließung eine für beide Seiten akzeptable Lösung gefunden." Sobald es der Gesetzgeber wieder erlaubt, soll das "Trixi Schneider" wieder öffnen. "Wir rechnen hiermit spätestens Anfang nächsten Jahres, vielleicht schon etwas früher. Das gleiche gilt auch für unser Objekt "Herzerl" in Ergolding", so Scholz.