Stadttheater soll keine klassische Studiobühne bekommen

Das neue Stadttheater soll ein großes und ein kleines Haus bekommen – aber keine klassische Studiobühne. Das ärgert die Grünen: Sie fordern Nachbesserungen.
Claudia Hagn |
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Auch „Gay Uganda“ war ein Stück, das aufgrund seiner Intimität und der besonderen Bühnenbildsituation perfekt im Studio wirkte.
Peter Litvai Auch „Gay Uganda“ war ein Stück, das aufgrund seiner Intimität und der besonderen Bühnenbildsituation perfekt im Studio wirkte.

Landshut - Theater auf einer kleinen Studiobühne zu erleben ist anders als im großen Haus: Die Schauspieler sind näher, sprechen direkt mit dem Publikum, können die Bühne verlassen, in den Zuschauerraum gehen – viele sagen, ein Stück im Studio sei unmittelbarer, intimer, anders einfach. Eine so genannte "Guckkasten-Bühne", also klassisch erhöht, mit Vorhang, lässt Theater oft ganz anders wirken.

Das alte Theater neben der Isar hatte eine kleine Studiobühne hoch oben, fast im Dach. Mit viel weniger Sitzplätzen als im altehrwürdigen großen Saal, aber auch viel intimerer Atmosphäre. Die Grünen fürchten jetzt, dass es im neuen Theaterbau an der Wittstraße keine klassische Studiobühne mehr geben wird – sondern nur ein kleines, altes Haus und ein großes, neues Haus. Beide mit Guckkastenbühne, beides "gleich geartete" Spielstätten.

Die neue Studiobühne könnte auch im alten Haus beheimatet sein

Diese Planung jedoch, so sagt Baudirektor Johannes Doll von der Stadt, war vom Theater aus durchaus so gewünscht. Schließlich könne man den alten Bernlochner mit ein bisschen technischer Raffinesse auch als Studiobühne nutzen. Will heißen: In anderen Bahnen denken, vielleicht den Orchestergraben zumachen, alles auf eine Ebene bringen und dann vielleicht auch im Zuschauerraum spielen. Oder mit 50 Zuschauern nur auf der alten Bühne im Bernlochner. Alles denkbar, sagt Doll, wenn man ein wenig vom klassischen Gedanken einer Studiobühne á la Werkraum der Kammerspiele in München (samt Ziegelwänden und offener Technik) wegkomme. Ob das jedoch so geplant werden könne, sei noch völlig offen.

Grundsätzlich ist die Planung der neuen Theaterräume an der Wittstraße erst ganz am Anfang. Wie und auf welchen Bühnen des Landestheaters in ein paar Jahren Stücke auf die Bühnen kommen: Das steht noch in den planerischen Sternen. Die Grünen jedoch fordern in ihrem Antrag an den Stadtrat, die beschlossene Planungsvariante A für das Stadttheater im Bernlochner dahingehend zu ergänzen, dass auch eine im Bernlochner-Komplex befindliche klassische Studiobühne in die Planung einbezogen wird. Der zusätzliche Kostenaufwand werde im Vergleich zu den Kosten für das große und das kleine Haus bescheiden sein. "Nicht zuletzt ergeben sich durch die größere Zahl der Spielflächen neue Möglichkeiten für die Landshuter Laienbühnen", heißt es.

Von Seiten des Theaters war gestern nur zu erfahren, dass man sich Gespräche mit den Grünen vorstellen könne. Dann sehe man weiter. Manfred Hölzlein, Vorsitzender des Theater-Zweckverbands, wäre grundsätzlich für eine Studiobühne – möchte aber von den Grünen wissen, wo platzmäßig dafür noch Raum wäre bei der momentanen Planung. "Und finanziell müsste auch alles noch geprüft werden."

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