"Secret Corner" in Landshut: Reine Männersachen
Landshut - Das Design des Logos des neuen "Secret Corners" in der Ainmillerpassage lässt wenig Platz für Interpretationsspielraum: "Psssst: Hier hat man seine Ruhe", flüstert der Mann einem ins Ohr.
Privatsphäre wird hier groß geschrieben
Und tatsächlich: Wer unangemeldet einen Blick ins "Secret Corner" werfen will, muss sich an der Eingangstür entweder albern auf die Zehenspitzen stellen oder ziemlich weit ducken. Die Fensterscheiben sind großflächig blickdicht, aber lichtdurchlässig abgeklebt.
Vor dem einzigen Fenster, das offen ist, steht ein Regal mit einer engmaschigen Reihe edler Tropfen in bunten Glasflaschen, die einen Teil des Programms im "Secret Corner" erahnen lassen. Wer jedoch rein will, braucht an der Eingangstür einen Zahlencode, den man an der Tür eingeben muss.
Einlass nur mit Code
Offen stehen Bar und Frisörstuhl, in dem ausschließlich Männer eine private Auszeit bei Drinks, Zigarre, Nassrasur, Haarschnitt und Co. buchen können, dennoch für jeden - aber nur solange Termine frei sind. Hinter dem "Secret Corner" steht Frederic Lang (26), der jahrelang den Ein-Mann-Friseur-Betrieb "Head men" in der Zweibrückenstraße betrieben hatte, der an eine in Landshut bekannte Kette angeschlossen ist.
Doch sein alter Betrieb ist nun aus unterschiedlichen Gründen für ihn Geschichte: Lang wollte als Herrenfriseur mehr Zeit für sich und seine Kunden haben und dabei gleichzeitig neue Services anbieten. Das heißt: Weniger Fließband, mehr Rundum-Qualität. "Im alten Betrieb konnte ich nie ganz das umsetzen, was ich immer wollte", sagt er. Zum Beispiel eine Bar aufmachen.
Ein "Rundum Wohlfühlladen"
"Davon träumen ja viele Männer", sagt Lang. "Da ich jedoch keine Lust auf die permanente Arbeit im Nachtleben habe, meinen alten Job liebe und nicht aufgeben wollte, habe ich mir überlegt: Warum nicht beides kombinieren?" Lang nennt das Konzept in der geheimen Männer-Ecke "Rundum Wohlfühlladen".
Es soll privat, zwanglos und unkompliziert unter Kerlen zugehen. Lang: "Bei mir soll der Mann ganz Mann sein können und er soll das bekommen, was er möchte", sagt er. "Und wenn er nur den Haarschnitt buchen will, bekommt er den Haarschnitt - und etwas Privatsphäre und Zeit für sich inklusive."
Laufkundschaft wird es schwer haben
Deshalb wird es die klassische Laufkundschaft im "Secret Corner" künftig schwerer haben. Bei der Terminvergabe per Telefon, Whatsapp oder per Buchung im Internet bekommen die Kunden 24 Stunden vorher per SMS einen Code aufs Handy geschickt, der nur in einem bestimmten Zeitfenster gültig ist und sich an der Tür eingeben lässt. "
Kein unkontrollierte Durchgangsverkehr mehr
Es kann also keiner reinkommen und den Betrieb durcheinanderbringen. Es sind nur die Leute da, die auch einen Termin haben", sagt Lang. Der unkontrollierte Durchgangsverkehr habe ihn bereits in seinem alten Geschäft gestört: "Es sind viele einfach reingestürmt, wollten kurzfristig einen Haarschnitt und es gab auch immer wieder Kunden, die dann nicht akzeptieren wollten, dass ich ausgebucht bin. Die sind dann oftmals auch nicht mehr gegangenen."
Am "Secret Corner" müsse "Mann" hingegen klingeln. "Für mich ist die Konversation an der Tür dann gleich viel angenehmer, weil ich dann leichter sagen kann: Heute geht es leider nicht."

Am Dienstag geht es los
Los geht es im "Secret Corner" ab Dienstag. Am Wochenende wird Lang an der Bar bei Bedarf von Vanessa Schindlbeck unterstützt, mit der er neben Klassikern eigene Drink-Kreationen mit Alkoholika regionaler Destillen anbieten wird. "Ich arbeite dabei mit lokalen Start-ups zusammen. Diese gegenseitige Unterstützung finde ich wichtig", sagt er.
Zudem sind, wenn Lang am Wochenende Schere und Pinsel wegsteckt, an seiner Bar Tastings geplant - ebenfalls mit Termin. "Für neue Ideen, die meine Kunden gerne mit einbringen können, bin ich jederzeit offen."
Weitere Informationen unter info@secretcorner-barber.com, Telefonnummer 0171/9355050, auf Instagram @secretcornerbarber oder im Internet unter secretcorner-barber.com
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