Schrottplatz in Landshut: 133 Gasflaschen gefunden
Landshut - Am späten Samstagnachmittag gibt die Stadt Entwarnung: Nachdem der Kampfmittelräumdienst im letzten Teilstück des alten Schrottplatzes an der Oberndorferstraße keine alten Gasflaschen mehr gefunden hat, kann die Bergung sogar erheblich vor dem Zeitplan abgeschlossen werden. Ursprünglich war geplant, die Evakuierung der umliegenden Häuser bis zum heutigen Montag aufrechtzuerhalten.
Die Bilanz des Einsatzes: Insgesamt hat der Kampfmittelräumdienst auf dem Gelände 133 alte Gasflaschen geborgen. 98 davon müssen nach Angaben der Stadt fachgerecht beseitigt werden, da sie als gefährlich eingestuft werden.
Gefüllt sind die betroffenen Behälter nach Angaben der Stadt mit unterschiedlichen Gasen – unter anderem mit Sauerstoff. Entsorgt werden sollen sie noch diese Woche.
Entsorgung der Gasflaschen
Die Stadt vermutet, dass es sich bei den Gasflaschen um eine Altlast des Vorbesitzers handelt, so ein Sprecher, geht derzeit aber davon aus, dass sie die Kosten für den Einsatz und Beseitigung der Behälter aufkommen muss.
Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und prüft, ob eine umweltgefährdende Straftat vorliegt. Alle weiteren juristischen Fragen, auch wer tatsächlich für die Kosten des Einsatzes aufkommen muss, sind aber offen. Die Anwohner seinen laut Stadt davon aber nicht betroffen.
Das Grundstück ist gesichert, der Abtransport der letzten Gasflaschen ist bereits am Samstag erfolgt. Eine Gefahr für die Bevölkerung besteht also nicht mehr.
Alle 137 Bewohner der Gebäude Oberndorferstraße 13 bis 22 sowie 13a bis 23a konnten bereits am Samstagabend in ihre Wohnungen zurückkehren. Auch die Oberndorferstraße, die wegen der Bergungsarbeiten am alten Schrottplatzgelände gesperrt war, ist wieder befahrbar und für den Verkehr freigegeben. Gleiches gilt für die Fußgänger- und Radfahrer-Unterführung zum Hauptbahnhof.
Der Pendlerparkplatz an der Oberndorferstraße kann inzwischen ebenfalls wieder genutzt werden.
Damit sind deutlich mehr Gasbehälter geborgen worden, als zunächst ersichtlich war. Sogar die Experten vor Ort seien von der Menge überrascht gewesen, hieß es bei den Einsatzkräften. Bei einer ersten Sichtung waren nur 33 Gasflaschen veranschlagt worden. Weitere wurden im Erdreich vermutet. Mit dieser Einschätzung lagen die Einsatzkräfte richtig.
Im Dienst standen in der Spitze mehr als 90 Einsatzkräfte von Polizei, Bundespolizei, Feuerwehr, THW und Rettungsdiensten sowie des Kampfmittelräumdiensts. Ihnen gilt "der besondere Dank" von Oberbürgermeister Alexander Putz.
Evakuierung erfolgreich
Der OB zeigte sich beeindruckt von der Professionalität des Einsatzes: "Was die Mitarbeiter des Kampfmittelräumdiensts und alle Einsatzkräfte, darunter viele Ehrenamtliche sowie die Mitarbeiter der Verwaltung, insbesondere der Bauamtlichen Betriebe, in den vergangenen Tagen unter enormem Druck mit höchster Kompetenz geleistet haben, verdient allergrößte Anerkennung und herzlichen Dank."
Auch den von den Evakuierungen betroffenen Menschen, die ihre Wohnungen verlassen mussten, dankte Putz: "Sie haben die sicherlich nicht angenehme Situation mit viel Geduld und Verständnis hingenommen – das ist keine Selbstverständlichkeit."
Was war passiert? Auf dem Grundstück, einem ehemaligen Schrottplatz, will die Stadt Landshut eine neue Feuerwache errichten. Bei Bodenarbeiten wurden zunächst 33 Gasflaschen gefunden. Die Stadt löste einen Großalarm aus, der die Evakuierung der Häuser und die Sperrung der Oberndorferstraße zur Folge hatte. Da nicht klar war, in welchem Zustand sich die Gasflaschen befinden und ob sich noch weitere Behälter verborgen im Erdreich befinden, mussten sie mit größter Vorsicht vom Kampfmittelräumdienst geborgen und abtransportiert werden.