Rathausplatz: 1,5 Tonnen Baumpracht

Eine große Weißtanne schmückt seit gestern den Platz vor dem Rathaus.
von  Kerstin Petri
Der Baum schwebt über dem Boden, nur gehalten von einem Bagger und einem Kran.
Der Baum schwebt über dem Boden, nur gehalten von einem Bagger und einem Kran. © Kerstin Petri

Landshut - Ruck zuck ging es bei der Christbaum-Anlieferung am Mittwochvormittag: Um 8 Uhr machten sich die Mitarbeiter der Bauamtlichen Betriebe ans Werk, weniger als zwei Stunden später stand der Baum bereits vor dem Rathaus. Diesmal hatten die städtischen Mitarbeiter leichtes Spiel. Die 13 Meter hohe Weißtanne stand leicht zugänglich auf einem Privatgrundstück bei Hohenegglkofen im Landkreis Landshut.

Vor 25 Jahren hat Alois Wagensonner die Tanne in seinem Garten gepflanzt. Mittlerweile war sie zu einem stattlichen Baum herangewachsen. "Letztes Jahr habe ich mir gedacht, so eine schöne Tanne schenke ich der Stadt." Der 60-Jährige hat noch mehrere Tannen in seinem Garten. Für nächstes Jahr will er der Stadt ein ähnliches Prachtexemplar anbieten.

"Es ist eine Win-Win-Situation", sagt Wagensonner. "Ich habe keine Arbeit mit dem Umschneiden und die Stadt kann einen Baum aufstellen." Auf der einen Seite ist der 60-Jährige etwas traurig, von seinem Baum Abschied nehmen zu müssen. "Es ist gewöhnungsbedürftig, dass da jetzt ein Loch ist", sagt er. "Aber über kurz oder lang musste er weg. Und so kann ich ihn mir die nächste Zeit noch in der Altstadt anschauen."

Zunächst wird der 1,5 Tonnen schwere Baum mithilfe eines Krans gesichert, dann wird am Stamm die Kettensäge angesetzt. Nach dem Umschneiden wird die Tanne auf den Laster gehievt und für den Transport vorbereitet. Kurz vor halb 10 kommt der Laster samt Baum am Rathaus an. Vorsichtig richtet der Kranfahrer den Baum wieder auf, bringt ihn in die richtige Position und verankert ihn im Boden. Ein Spektakel, das sich auch Passanten gerne anschauen. Alles läuft problemlos ab, bestätigt Georg Rußwurm, Sachgebietsleiter der Bauamtlichen Betriebe.

Zwei weitere Bäume konnten er und seine Mitarbeiter am Mittwoch noch holen und in der Innenstadt aufstellen; elf Christbäume sind es insgesamt. Übers Jahr bekommt der Sachgebietsleiter etwa 15 bis 20 Anfragen von Bürgern, die der Stadt einen Baum zur Verfügung stellen wollen. Nicht jeder passt auch. "Manche melden sich einfach nur, weil sie ihren Baum nicht selbst umschneiden wollen", sagt Rußwurm. Die Weißtanne von Alois Wagensonner war jedenfalls ein Glücksgriff und bekam daher den Ehrenplatz vor dem Rathaus.

Der Christbaum soll am Donnerstag geschmückt werden, ebenso wird die Krippe aufgestellt, um die Vorweihnachtszeit in Landshut einzuläuten. Und dann wird auch Alois Wagensonner seinem Baum noch mal einen Besuch abstatten.

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