Pariser Triumphbogen: Ein bisschen Landshut hinter der silberblauen Hülle
Landshut - Wer sich jetzt denkt, was ein Foto des verhüllten Triumphbogens in Paris hier sucht, dem sei versichert: Ein bisschen Landshut gibt es gerade - und eigentlich immer - hinter Christos neuestem Kunstwerk: Denn Napoleon hat sich als Feldherr auf den Arc de Triomph de l'Étoile alle 158 erfolgreichen Schlachten eingravieren lassen - und da ist auch die Schlacht von Landshut dabei, direkt neben Regensburg und Eggmühl.
Napoleon ließ auch Schlacht von Landshut eingravieren
"Dantzig, Heilsberg, Landshut, Eckmulh, Ratisbonne" ist auf dem von der Champs Elysses aus fotografierten rechten Pfeiler zu lesen. Was dahintersteckt? Im April 1809 schlug Österreich mit einem Vorstoß der inzwischen modernisierten Armee unter Erzherzog Karl nach Süddeutschland los.
Es gab laut Haus der Bayerischen Geschichte zwar im Herrschaftsgebiet Napoleons weitere kleinere Erhebungen, aber der große Volksaufstand, den man sich erhofft hatte, blieb aus. Auch trat das 1806/07 vom französischen Kaiser gedemütigte Preußen nicht in den Krieg ein.
Der herbei geeilte Napoleon konnte zunächst verhindern, dass die verstreuten französischen Einheiten in Bayern eingeschlossen und von den überlegenen Verbänden Erzherzog Karls vernichtet wurden. Bei Abensberg südwestlich von Regensburg schlugen am 20. April die Truppen Napoleons, bei denen sich auch eine bayerische Division unter dem Befehl von Kronprinz Ludwig befand, die Österreicher in die Flucht.
Nach einem weiteren Erfolg bei Landshut am folgenden Tag konnte Napoleon zusammen mit seinen württembergischen und bayerischen Verbündeten die Truppen Habsburgs am 22. April bei Eggmühl südöstlich von Regensburg entscheidend schlagen.
Nach dem erfolgreichen Sturm auf Regensburg, bei dem am nächsten Tage Napoleon die einzige Verletzung in seiner militärischen Laufbahn erhielt, war Bayern praktisch feindfrei, denn die geschlagenen Verbände der Österreicher befanden sich auf dem Rückzug - und Landshut kam auf den Bogen.