Neueröffnung: Pächterwechsel bei der Burgschänke in Landshut

Als Landshuter hat man sich an den Anblick des Martinsturms und der Altstadthäuser gewöhnt. Kaum einer, der noch groß einen Blick auf die alte Architektur wirft – eine Ausnahme ist aber der Blick von der Terrasse der Burgschänke. Der ist sogar für einen alteingesessenen Landshuter immer wieder ein kleines Schmankerl.
Ziemlich verwunderlich also, dass sich Wirte trotz der spektakulären Umgebung auf der Burg schwer tun. Drei Pächterwechsel gab es in den vergangenen zehn Jahren, der letzte Gastronom hat im vergangenen Herbst das Handtuch geschmissen. Vom Blick auf St. Martin und die Landshuter Dachlandschaft allein kann man nicht leben – das sagen auch die drei Neuen von der Burgschänke. Kristian Sorman, Martina Brandmeier und Oliver Blobner wollen deshalb jetzt auf der Burg ziemlich alles umkrempeln.
Bis zum Gartenfestival vom 10. bis 13. Mai soll die "Burgschänke reloaded" fertig sein
Gerade noch arbeiten Architekten und Handwerker im Gastraum und Biergarten; bis zum Gartenfestival vom 10. bis 13. Mai soll die "Burgschänke reloaded" samt neuer Beleuchtung am Ochsenklavier aber fertig sein. Sorman zeigt am Handy die fertigen Entwürfe: War die alte Schänke klassisch bayerisch eingerichtet, mit einfachen Holzstühlen und weißen Wänden, wirkt die neue Burgschänke – zumindest auf dem Bildschirm – wie eine mittelalterliche Taverne. Mit Backsteinmauern, großen Eisenlampen, gemütlichen Sesseln, "und sogar einem echten Schinken über dem Tresen", sagt Blobner. Er und Brandmeier haben Erfahrung in der Gastro, hatten sie doch für zwei Jahre den "Freischütz" in der Neustadt unter ihren Fittichen.
Doch jetzt geht es höher hinauf in die Stadt: "Alles auf Null" war die Devise des Trios, als sie im Dezember begannen, die neue Schänke zu planen. Denn die ist im Internet, zum Beispiel auf Tripadvisor, momentan rein gastronomisch schlechter gelistet als McDonald’s.
Die Burg ist auf Tripadvisor schlechter gelistet als McDonald’s
"Wir wussten: Es muss sich was ändern", sagt Sorman. Dafür gab es auch die Unterstützung der Burgen- und Schlösserverwaltung, sogar mit Oberbürgermeister Alexander Putz gab es Gespräche, um die Schänke wieder zum Leben zu erwecken. "Denn ganz ehrlich: Die schlechte Bewertung der Gastronomie auf der Burg Trausnitz fällt irgendwann auch auf Landshut als Stadt zurück. Touristen wollen hier auch etwas geboten haben – ist die Bedienung oder das Essen schlecht, bleibt dieser fade Nachgeschmack", sagt Blobner. Denn nach der Tasse Kaffee oder einer kleinen Stärkung säßen viele wieder im Bus oder im Auto nach Hause – mit schlechten Gedanken an Landshut und seine Burg.
Aber wie die Trausnitz wiederbeleben? Bei jährlich rund 80 000 Besuchern müsste da doch einiges zu holen sein. Die drei neuen Betreiber setzen zwar auch eben auf diese Besucher, wollen ihnen gut bürgerlich-bayerische Küche bieten, die Tasse Kaffee nach der Besichtigung und auch mal ein Eis. Aber noch viel mehr Wert soll in Zukunft auf Events auf der Burg gelegt werden. "Dafür sind die Räume einfach perfekt", sind sich die drei einig. Auf ihrem Plan: Ritteressen, jeden Samstag Weißwurstfrühstück, Krimi-Dinner, ein paar Tanzveranstaltungen, "Chill&Grill", Lounge-Abende, ein eigener Weihnachtsmarkt, Hochzeiten, Geburtstage, Feiern aller Art. Und alles nicht 08/15, sondern mit dem gewissen Etwas, heißt es von Sorman, Brandmeier und Blobner. Für größere Events auf der Burg gibt es einen Catering-Partner, "der kulinarisch keine Grenzen kennt", wie es Blobner ausdrückt. "Deutsch Gastronomie" kocht bereits in Regensburg und kenne sich aus mit großen Gesellschaften.
Doch eines der großen Probleme der Burg Traunsitz bleibt: die schlechte Parkplatz-Situation für Gäste. Hier haben die Betreiber ein spezielles Schmankerl für alle Besucher: Wer einen Tisch reserviert, bekommt auf Wunsch einen speziellen Parkschein, der zum Abstellen des eigenen Autos direkt vor der Burg berechtigt. Die Scheine sind jedoch nur ausschließlich bei Vor-Reservierung gültig und nur für den Tag der Reservierung. Das Prozedere soll auch sehr streng gehandhabt werden, heißt es von Sorman, Brandmeier und Blobner. Ausnahmen sind nicht möglich. Einfach so mit dem Auto auf die Trausnitz fahren und auf einen eigenen Parkplatz hoffen, wird also auch in Zukunft nicht klappen.
Im Sommer immer offen, im Winter nur am Wochenende
Geöffnet hat die Burgschänke nach dem offiziellen Start Mitte Mai im Sommer dann jeweils vom 1. Mai bis 31. Oktober, sieben Tage die Woche, am Wochenende sogar bis 2 Uhr nachts. Im Winter bleibt unter der Woche die Schänke zu: nur Freitag, Samstag und Sonntag kann man dann regulär hoch oben über den Dächern Landshuts Burggraben-Salat, Ritter-Spieß und mittelalterlichen Ofenkäse mit Brot essen. Für Sonderveranstaltungen öffnen die Drei jedoch auch im Winter unter der Woche.
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