Nach illegaler Wiesn-Party: Landratsamt zieht Notbremse
Landshut - Ein illegales "Oktoberfest" in einer Maschinenhalle an der Bina in Bodenkirchen gilt als Auslöser zahlreicher Covid-19-Infektionen – vor allem im südlichen Landkreis. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert für den Landkreis schnellte binnen 48 Stunden auf 37,52 (Zahl des Gesundheitsamtes) in die Höhe – die Corona-Ampel springt auf "Gelb". Nun zieht das Landratsamt die erste Notbremse und erlässt eine Allgemeinverfügung.
Weil der Schwellenwert von 35 überschritten wurde, hat der Landkreis eine Allgemeinverfügung erlassen, die Einschränkungen für die Bevölkerung vorsieht.
Die Allgemeinverfügung trat in der Nacht auf Donnertag in Kraft. Für Veranstaltungen im öffentlichen Raum (Gasthaus, angemieteter Saal), die einen absehbaren Personenkreis umfassen, wird die Teilnehmerzahl auf 50 Personen im Innenraum beschränkt (empfohlen werden 25). Dies gilt auch für Geburtstagsfeiern, Hochzeiten oder Beerdigungen, aber auch für Partei- und Vereinssitzungen sowie Schulabschlussfeiern. Der Veranstalter muss ein Hygienekonzept erfüllen und auf Anforderung nachweisen. Für Kindertagesstätten und Schulen gilt die Stufe 2 ("Gelb") des Rahmenhygieneplans.
Für Fragen zur Allgemeinverfügung hat der Landkreis ein Bürgertelefon eingerichtet – die Mitarbeiter stehen unter Tel. 0871/408-1800 zur Verfügung. Das Bürgertelefon ist von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr besetzt, am Freitag von 8 bis 12 Uhr. Die durch die Bayerische Infektionsschutzverordnung gesondert geregelten Bereiche (in Bezug auf Gottesdienste, Sport, Freizeiteinrichtungen oder Kulturstätten) sind nicht davon betroffen. "Eine Ausweitung der Vorgaben der Allgemeinverfügung ist nicht auszuschließen", sagte Landrat Peter Dreier. Der Fall Bodenkirchen zeige, welch enorme Auswirkungen solch eine Veranstaltung haben kann.
Zu den bekannten rund 20 Infektionen, die ihren Ursprung wohl in der nicht genehmigten Feier Anfang Oktober in Bodenkirchen haben, sind noch keine weiteren hinzugekommen. Es stehen noch einige Tests aus, heißt es vom Gesundheitsamt. Das Landratsamt zieht derweil die Notbremse.
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