Lanshuter Kripo fasst Tankstellen-Serienräuber

Landshut – Die Kripo Landshut hat in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Landshut drei Männer festgenommen, die im Verdacht stehen, für mehrere Tankstellenüberfälle seit dem Jahr 2017 verantwortlich zu sein. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurden die drei dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Landshut vorgeführt. Dieser erließ am Freitag Haftbefehl.
Am Donnerstag klickten zunächst bei einem 19-Jährigen aus Vilsbiburg die Handschellen. Der junge Mann konnte bei einer Wohnungsdurchsuchung angetroffen und festgenommen werden.
Während der weiteren Ermittlungen verdichteten sich die Hinweise auf zwei weitere Täter (jeweils 18 Jahre) aus Vilsbiburg. Nachdem sich auch gegen sie der Verdacht erhärtete, an den Überfällen beteiligt gewesen zu sein, wurden auch sie vorläufig festgenommen.
Drei Tatverdächtige in unterschiedliche JVA gebracht
Alle drei Tatverdächtigen wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft am Freitag dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des schweren Raubes. Die Männer wurden im Anschluss in verschiedenen Justizvollzugsanstalten eingeliefert.
Die Überfälle auf mehrere Tankstellen in Stadt und Landkreis erregten großes Aufsehen in der Öffentlichkeit. Die Überfallserie begann im November 2017, letztmals schlugen die Täter am 19. Februar dieses Jahres zu. Ziel waren neben den Tankstellen auch der Bahnhofskiosk in Vilsbiburg und Velden.
Die Täter gingen laut Kripo bei den Taten bisweilen wenig zimperlich vor. So wurden die Beschäftigten der jeweiligen Geschäfte mit Messern und beim Überfall auf einen Bahnhofskiosk mit einer Axt zur Herausgabe von Bargeld bedroht. Die Männer konnten insgesamt 3.000 Euro Bargeld erbeuten. Bei den Überfällen wurde niemand schwer verletzt.
Bei den Überfällen am 21. Dezember 2017 und am 13. Februar 2018 konnten sich die Angestellten körperlich zur Wehr setzen. Die Täter flüchteten jeweils unverrichteter Dinge.
Bargeld weiterhin verschwunden
Die Kripo Landshut übernahm in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Landshut die weitere Bearbeitung und gründete zusätzlich eine Ermittlungsgruppe (EG), die "EG Tanke". Ihre Aufgabe war, eine Vielzahl an Spuren und Hinweisen aus der Bevölkerung nachzugehen. Nicht zuletzt deshalb gelang es den Beamten, zunächst den 19-Jährigen aus Vilsbiburg als dringend Tatverdächtigen zu ermitteln.
Während der Wohnungsdurchsuchungen konnten mehrere Kleidungsstücke sichergestellt werden, die für Maskierungen geeignet sind. Beim letzten Überfall auf eine Tankstelle am 19. Februar trug der Täter eine "Scream"-Maske.
Das Bargeld konnte bislang nicht gefunden werden. Die Polizei schließt nicht aus, dass es zwischenzeitlich bereits ausgegeben wurde.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand können den drei Tatverdächtigen bereits vier Überfälle auf Tankstellen nachgewiesen werden.
Dabei handelt es sich um die Vorfälle vom 24. November 2017 auf eine Tankstelle an der Landshuter Straße in Vilsbiburg, am 13. Februar 2018 auf dieselbe Tankstelle, am 7. Dezember 2018 auf den Reisekiosk in Vilsbiburg und am 4. Februar 2019 ebenfalls auf die Tankstelle an der Landshuter Straße in Vilsbiburg. Die Taten wurden laut Kripo in unterschiedlicher Besetzung der Tatverdächtigen oder einzeln ausgeübt.
Die staatsanwaltschaftlichen und polizeilichen Ermittlungen dauern weiterhin an. Insbesondere sollen auch die noch ungeklärten Fälle vom 21. Dezember 2017 in Vilsbiburg und am 19. Februar 2019 in Velden aufgeklärt werden.
Lesen Sie hier: Landshuter Häftlinge dürfen ihren Kindern Tonaufnahmen schicken