Landshuterin Vanessa Teske: Vom Wiesn-Playmate zum Playmate des Jahres?

Landshut - Sex sells - dessen ist sich Vanessa Teske bewusst. Die 26-Jährige weiß auch, dass viele Männer hinter ihren Bildern, die sie selbst vor allem aus einem ästhetischen Blickwinkel betrachtet, hauptsächlich nackte Haut und Erotik sehen. Trotzdem hat sie keine Hemmungen, sich und ihren Körper zu zeigen: Die Landshuterin wurde zum Wiesn-Playmate 2021 gekürt, war mit einer Fotostrecke im "Playboy" zu sehen und repräsentierte das Magazin bei PR-Terminen und Shootings.
Seit Mitte Dezember steht sie nun gemeinsam mit elf anderen Frauen zur Wahl des "Playmates des Jahres" - und hätte so die Chance auf ein Cover und eine weitere Fotostrecke in dem Männermagazin.
Doch was macht das so erstrebenswert? Für Teske ist es die Ehre, die damit verbunden ist, als Model im "Playboy" aufzutauchen. Ihre ersten Schritte in diese Richtung machte die 26-Jährige noch während der fünf Jahre, die sie in Spanien verbracht und gelebt hat. "In Spanien ist man sehr offen. Da ist es ganz normal, auch mal oben ohne am Strand zu liegen." So sagte Teske zu, als ein Fotograf, der sie für ein Shooting angefragt hatte, vorschlug, ob sie auch einmal ohne Bikini shooten wolle.
Wiesn-Playmate: "Brüste sind immer noch ein Tabu"
Scham habe sie dabei nicht empfunden: "In Deutschland und gerade in Landshut ist das noch ein bisschen anders. Wir befinden uns im 21. Jahrhundert und Brüste sind immer noch ein Tabu."
Für Teske geht es bei ihren Bildern, die sie auch seit eineinhalb Jahren für knapp 100.000 Abonnenten auf Instagram postet, nicht darum, was oder wie viel sie trägt: Es gehe um die Gesamtkomposition, um Hintergrund und Zusammenspiel. "Auch nicht um nackte Haut", so die Landshuterin. "Oft ist es aber so, dass Kleidung die Einheit eines Körpers auf einem Foto stört oder unterbricht."
Dass sie in den Sozialen Medien nach ihrem Äußeren beurteilt wird, damit müsse man umgehen können. Auch mit den Klischees. "Als ich mit dem Modeln angefangen habe, war ich jung und noch dazu blond. Da wurde man schon von vielen Seiten nur auf sein Äußeres reduziert."
Warum sie sich dennoch in einer Weise zeigt, die dieses Vorurteil noch unterstützen könnte, ist für Teske schnell beantwortet: "Sonst würde man sich zusätzlich zu den Tabus, die einem die Gesellschaft auferlegt, ja noch mehr einschränken. Man sollte aber auch als Frau immer das machen dürfen, was man will."
Playmate will zur Enttabuisierung von Nacktheit beitragen
Ein komisches Gefühl, weil sie etwa der Hintermann an der Supermarktkasse nackt im "Playboy" gesehen haben könnte, hat sie kaum noch: "Natürlich kommt einem das manchmal in den Sinn, wenn man etwa dem Hausmeister eine Autogrammkarte schreibt", doch irgendwann denke man darüber gar nicht mehr nach: "Man kennt ja seinen Körper und weiß, wie er aussieht." Aktuell wirbt Teske fast täglich in den Sozialen Medien darum, dass die Menschen ihr ihre Stimme bei der Wahl zum Playmate des Jahres geben, die am 8. März endet.
Teske geht es auch um die Rolle der Frau: "Es ist immer noch so, dass mit zweierlei Maß gemessen wird. Flirtet ein Mann gerne und viel im Club, ist das cool. Macht das Gleiche eine Frau, hat sie sofort einen bestimmten Ruf." Aus diesem Grund will sie mit ihrem Auftreten und ihren Bildern auch zur Enttabuisierung von Nacktheit beitragen: "Auch Frauen sollten sich nackt zeigen dürfen, das hat nicht immer automatisch etwas mit Pornografie zu tun - wir kommen schließlich auch nackt zur Welt."