Landshuter Kurzfilmfestival gibt es dieses Jahr nur online

Bildschirm daheim statt Kinoleinwand: Das Kurzfilmfestival weicht vom 28. April bis zum 9. Mai aufs Streaming aus.
von  Claudia Hagn
Auch der Kurzfilm "Unter Menschen" ist beim diesjährigen Kurzfilmfestival zu sehen - aber dieses Jahr eben nur online.
Auch der Kurzfilm "Unter Menschen" ist beim diesjährigen Kurzfilmfestival zu sehen - aber dieses Jahr eben nur online. © Kurzfilmfestival

Landshut - Noch bis vor ein paar Wochen hatten die Verantwortlichen die Hoffnung, das Kurzfilmfestival als Hybrid zwischen Kino und online laufen zu lassen; doch diese Hoffnung hat sich wegen der aktuellen Corona-Entwicklungen zerschlagen. Und laufen sollen sie, die kurzen Filme - denn ein Komplettausfall wie 2020 würde das Ende des Kurzfilmfestivals bedeuten.

Kurzfilmfestival wird ins Internet verlegt: Kein Kino-Erlebnis

Also haben sich die Verantwortlichen, allen voran die organisatorische Leiterin Birgit Horn und der künstlerische Leiter Michael Orth, dazu entschieden: Wir verlegen unser 21. Festival einfach ins Netz. Weil es nichts hilft. Trotz allem aber betonten sie am Freitag in einer Online-Pressekonferenz, dass ein Festival am heimischen Bildschirm nie das Erlebnis Kino mitsamt seiner Gemeinschaft, den Gesprächen und der großen Leinwand ersetzen können wird. Da waren sich alle einig, sowohl die Kinobetreiber Michael Wohlgemuth (Kinopolis), Michael Polierer (Schwarzer Hahn/Kinoptikum), Oberbürgermeister Alexander Putz und Horn sowie Orth.

"Daher bin ich zuversichtlich, dass es 2022 wieder normal laufen kann", so OB Putz, der sich als großer Kurzfilmfestival- und Kinofan outete. Man müsse nur wahrscheinlich nach Corona die "Blockaden im Kopf" überwinden, um wieder ein normales Leben führen zu können. "Ungezwungenheit wird noch lange dauern." Damit Kinos überhaupt nach Corona überleben können, müsse sich etwas ändern; das Publikum werde immer älter, die Jugend bis 25 wachse überhaupt nicht mehr mit Kino auf, sondern primär mit Streaming-Angeboten. "Und das ist eine Sorge, die in der Branche umgeht", so Wohlgemuth. Auch Verleiher orientierten sich immer mehr am Streaming - eine Entwicklung, die ebenso vielen Bauchschmerzen bereitet.

Landhuter Festival soll trotzdem so greifbar wie möglich sein

Genau beim Heranführen ans Thema Kino will und wollte das Kurzfilmfestival immer helfen: "Wir sind eben ein Publikumsfestival, haben Kino, Filmemacher und die Menschen zusammengebracht", sagte Horn. Anfangs hätten sie alle gehadert, das Festival online zu stellen; aber es war die einzige Möglichkeit. "Jetzt aber freuen wir uns schon drauf, wenn wir uns wieder treffen können im Kino. Ganz normal." Trotz allem soll das Festival in einem ähnlichen Rahmen laufen wie analog in den vergangenen Jahren: Die Eröffnung wird aufgezeichnet und im Netz gesendet, das Publikum kann über den Lieblingsfilm abstimmen, es gibt die verschiedenen Wettbewerbsblöcke und auch die Preisverleihung soll übertragen werden.

Einzelne Kurzfilme können für 99 Cent geschaut werden

Mit großem Aufwand arbeitet das Kurzfilmfestival-Team daran, das Erlebnis so greifbar wie möglich zu machen; auch Sponsorenunterstützung ist nach wie vor da. Gekauft werden können fürs einmalige Anschauen einzelne Filme für 99 Cent, es gibt Pässe für ganze Blöcke und auch einen Festivalpass - auf der Homepage ist das Programm bereits zu finden. "Wir sind gespannt, wie es angenommen wird und funktioniert", sagte Horn.


Mehr unter www.landshuter-kurzfilmfestival.de.

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