Landshut: Neue WLAN-Hotspots

Landshut - Sie waren plötzlich da - und sind so knallrot, dass sie sofort die Blicke auf sich ziehen: Die rund zehn Wlan-Hotspot-Kästen von Vodafone. Vor ein paar Wochen installiert, sollen sie kostenloses Internet für Bürger liefern; eine halbe Stunde am Tag ist in ihrer Nähe frei.
Doch so mancher Spaziergänger und Radlfahrer hat sich auch schon gefragt: Geht das überhaupt? So rot wie die Kästen sind? Ist das in einer Stadt wie Landshut, die penibel auf ihr Erscheinungsbild achtet, erlaubt? Viele Fragen, eine Antwort: Nein, es ist nicht erlaubt, sagt Stefan Jahn, Leiter des Amtes für Bauaufsicht.
Überraschung wegen roter Kästen
"Wir waren auch ein wenig überrascht, als die Kästen plötzlich so rot aufgetaucht sind. Das hat mit uns nämlich keiner abgesprochen." Und eine Absprache sei eigentlich nötig, denn einfach knallrote Kästen aufstellen geht eben nicht in einer Stadt wie Landshut. Oder wie es offiziell heißt: Es liegt keine "denkmalschutzrechtliche Erlaubnis" vor.
Was sich die Stadt gewünscht hätte: Dass Vodafone genauso vorgegangen wäre wie der Mitbewerber Telekom. Die haben angefragt, es wurde gemeinsam mit der Verwaltung alles besprochen und dann gab es auch die entsprechenden Genehmigungen.
"Manchmal funktioniert an exponierter Stelle nämlich nicht mal ein grauer Kasten", sagt Jahn. Zum Beispiel erwähnt er das neu sanierte Haus am Nahensteig: Davor einen solchen roten Kasten zu platzieren, sei einfach nicht optimal.
Nur Landshut und Ansbach waren mit der Farbe nicht zufrieden
Also alles eine Frage der Absprache - die so nicht stattgefunden hat. "In der roten Form hätte ich den Kästen auch nicht zugestimmt", erklärt Jahn weiter. "Und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sie in ein paar Monaten nicht mehr so dastehen", ergänzt Jahn weiter.
Das war am Dienstagnachmittag. Am Dienstagabend stellte die AZ eine Anfrage an Vodafone bezüglich der Kästen. Und am Mittwochmittag hieß es dann plötzlich von Vodafone: Die Kästen werden wieder in den grauen Zustand rückgebaut. "Dass es diese offensichtlichen Widerstände gegen die Kästen gibt, damit haben wir nicht gerechnet", erklärt Volker Petendorf, Sprecher von Vodafone. Jedoch habe man bereits einen Dienstleister beauftragt, die roten Kästen wieder in ihren ursprünglichen grauen Zustand zurückzuführen. "Wenn sie das Ortsbild stören, dann reagieren wir natürlich."
Ungefähr 1000 Stück der roten Wlan-Hot-Spots seien in Deutschland bisher aufgestellt worden - nur in Ansbach und Landshut hätte es Irritationen gegeben. "Von den anderen Städten haben wir in der Hinsicht noch nichts gehört", so Petendorf. Also alles auf Grau in den nächsten Tagen. Die Wlan-Hot-Spots sollen aber bestehen bleiben. Halt nur ein bisschen mehr Denkmalschutz-konform als vorher.