Landshut: Bierstreit ums Altstadtfest
Bislang war der Bierausschank beim Landshuter Altstadtfest, einem der Fixpunkte im städtischen Festkalender, klar geregelt. Die eine Straßenseite in der Altstadt gehörte für die zwei Festtage dem Landshuter Brauhaus, die andere der Wittmann-Brauerei.
Es sieht jedoch danach aus, dass sich an dieser Regelung heuer (20. und 21. Juli) grundlegend etwas ändern könnte.
Die Landshuter Messe- und Veranstaltungs GmbH, die das Altstadtfest für die Stadt organisiert, plant offenbar, den teilnehmenden Gastronomen freizustellen, welches Bier sie ausschenken. Das kommt speziell beim Landshuter Brauhaus, das sich in finanzieller Schieflage befindet, nicht gut an. Ein unfreundlicher Akt seitens der Messegesellschaft sei dies, befindet Brauhaus-Vorstand Alexander Saponjic. "Überall heißt es, man will uns unterstützen bei der Sanierung - und jetzt das", sagt der Rechtsanwalt.
Martin Schwaiger, Marketingleiter der Messegesellschaft, spricht dagegen von einem "bisschen anderen Konzept diesmal". Man sei immer bemüht, das Altstadtfest attraktiver zu gestalten. Seit Jahren gebe es wegen des Bierausschanks Stress mit den anliegenden Gastronomen.
"Die wollen wir aber gern an Bord haben, weil die lokale Gastronomie das Salz in der Suppe beim Altstadtfest ist", sagt Schwaiger. Das neue Konzept "war ihnen gleich verständlich". Die Landshuter Brauereien seien selbstverständlich beim Altstadtfest dabei und wie gewohnt "mit großen Biergärten vertreten".
Die Veränderung werde "den wenigsten Besuchern überhaupt auffallen" , es sei denn, ein Gastronom lege sich "ganz besonders ins Zeug", lautet Schwaigers Einschätzung. Klar sei, "dass man es nicht allen recht machen kann", so Schwaiger abschließend.
Bei der Brauerei Wittmann weiß Bernd Krauß vom Marketing bislang nur von "kleineren Änderungen": "Wir haben Signale von der Messe bekommen, dass es ähnlich abläuft wie die Jahre davor, aber zeitgemäßer und attraktiver werden soll." Konkrete Gespräche habe die Brauerei mit der Messegesellschaft noch nicht geführt.
"Wittmann betrifft die Änderung nicht in dem Maße wie uns, weil die auf ihrer Seite nur wenig Gastronomie haben", gibt Saponjic zu bedenken. Abfinden möchte er sich mit der "kleinen Änderung" jedenfalls nicht. "Ich erwarte, dass wir den Bierverkauf beim Altstadtfest in gewohntem Umfang durchführen können." Daher hat er der Messegesellschaft "Bedenkzeit" eingeräumt. Er hoffe auf ein Umdenken: "Sonst werde ich auf die Barrikaden gehen."
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