Landshut: Advent, Advent, kein Lichtlein brennt

Landshut sagt den Christkindlweg ab - die Ersatzveranstaltung für den Christkindlmarkt.
von  Ingmar Schweder
Nichts war es mit dem Christkindlweg in der Landshuter Innenstadt. Wo Corona wütet, müssen Veranstaltungen weichen.
Nichts war es mit dem Christkindlweg in der Landshuter Innenstadt. Wo Corona wütet, müssen Veranstaltungen weichen. © AZ-Archiv

LandshutBayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach Anfang der Woche kurz vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch mit Blick auf den November von einem ganz entscheidenden Monat. Eine Verschleppung von Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie werde die Situation verschlimmern. Am Montag beginnt nun der zweite Lockdown dieses Jahres. Der Freistaat hat nachjustiert, die verschärften Maßnahmen sollen voraussichtlich bis Ende November bestand haben.

Landshut: Dunkelrote Corona-Ampel

Unterdessen hat die Stadt Landshut am Freitag die 7-Tage-Inzidenz von 100 überschritten. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts lag die Zahl bei 118,5 Fälle pro 100.000 Einwohner. Die Corona-Ampel ist auf Dunkelrot gesprungen. Am Donnerstag sind im Stadtgebiet rund 40 Neuinfektionen gemeldet worden. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen nimmt in ganz Südbayern weiter stark zu. OB Alexander Putz appellierte am Freitag deshalb eindringlich an die Landshuter Bevölkerung, "gemeinsam alles zu versuchen, um diesen gefährlichen Trend zu stoppen und eine Überlastung unseres Gesundheitssystems zu verhindern".

Unter anderen Voraussetzungen hätte am 20. November der 1. Landshuter Christkindweg stattfinden sollen, den die Stadt Landshut als Ersatz für den abgesagten Christkindlmarkt geplant hatte. Doch der, das teilte die Stadt Landshut am Freitag mit, muss nun ebenfalls abgesagt werden.

"Unter den aktuellen Voraussetzungen der richtige Schritt"

Marktamtsleiter Benedikt Neumeier vom Ordnungsamt der Stadt Landshut sprach am Freitag von einer "richtigen Entscheidung". Die Beschicker, die bis vor Kurzem noch mit einem Stand am Christkindlweg rechnen konnten, seien am Donnerstag und Freitag über die Entscheidung informiert worden. Neumeier: "Viele haben sich gefreut, dass wir überhaupt etwas geplant hatten in der Stadt Landshut. Deshalb haben sie auf die Absage absolut verständnisvoll reagiert. Es ist unter den aktuellen Voraussetzungen der richtige Schritt."

Oberbürgermeister Alexander Putz sagte am Freitag: "Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, weil wir ein attraktives Konzept erarbeitet hatten, das auch die Belange des Infektionsschutzes berücksichtigt hätte." Wegen des dynamischen Infektionsgeschehens sei es aber dringend nötig, die Sozialkontakte schnell zu reduzieren und auf das absolut notwendige Maß zu beschränken.

Krippenweg in reduziertem Umfang 

Bund und Länder hatten sich am Mittwoch auf einen umfangreichen Maßnahmenkatalog geeinigt, der diesem Zweck dient und ab Montag zunächst bis Ende November gelten soll.

Putz: "In dieser ernsten Lage sind Veranstaltungen wie der Christkindlweg das falsche Signal. Wir würden damit viele Menschen in die Innenstadt locken - das ist aber genau das Gegenteil von dem, was wir wollen." Die Botschaft an Bürger sei, in der Freizeit so weit wie möglich zu Hause zu bleiben. "Diesen Aufruf würden wir mit einem Christkindlweg konterkarieren", so der Rathauschef.

Der traditionelle Landshuter Krippenweg soll dagegen ab dem ersten Adventswochenende, also ab 28. November, nach derzeitigem Stand in stark reduziertem Umfang stattfinden. Auf die zentrale Ausstellung in der Dominikanerkirche muss aus Infektionsschutzgründen in diesem Jahr verzichtet werden. Die Krippen in Kirchen, auf öffentlichen Flächen wie vor dem Rathaus und in Geschäften, werden dagegen aufgestellt, da von ihnen weder eine größere "Magnetwirkung" auf Passanten noch ein erhöhtes Infektionsrisiko ausgeht.

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