Landkreis Landshut: Schule führt Klo-Ampel ein

Landshut – Masken-Pflicht, Klo-Ampeln und versetzte Pausen - für den Neustart mit allen Schulkindern am kommenden Dienstag haben sich die Schulen im Landkreis Landshut gerüstet. An den Grundregeln hat sich - bis auf die Maskenpflicht ab der fünften Klasse im Unterricht - im Vergleich zu vor den Ferien wenig geändert. Allerdings hat die Masse der Schüler die Schulleitungen einiges an organisatorischem Aufwand gekostet.
Hausmeister Christian Florian kniet auf dem Boden, er bemalt ein Stück Klebeband am Boden - daneben ein Tablet mit der Aufschrift: "Benutzung des Raums nur durch eine Person". Zu dem grünen gibt es noch ein rotes Pickerl - eine Klo-Ampel. Durch Hin- und Herschieben signalisiert der Nutzer schon vor dem Raum: Achtung, besetzt. So will die Realschule Neufahrn verhindern, dass es zu Staus vor den WCs kommt.
Die schon vor den Ferien geltenden Hygieneregeln bleiben: Händewaschen, Abstand Halten sind das A und O. Die große Herausforderung für die Schulleiter ist aber zum Neustart mit Allen, das Zusammentreffen der Schüler so weit wie möglich zu entzerren - auch das Klo-Gehen in den Pausen.
Zeitversetzte Pausen, gestaffelte Schulbus-Zeiten
Die Pausen werden an vielen Schulen zeitversetzt stattfinden. An der Realschule in Neufahrn gibt es sogar elf verschiedene Pausen-Zonen. Am Boden kleben schwarz-gelbe Pfeile mit Hinweisen zu den Laufwegen. Der Pausenverkauf startet bereits vor Unterrichtsbeginn. Am Gymnasium in Ergolding kann die Brotzeit sogar vorbestellt, und von einem Klassenvertreter abgeholt werden, berichtet der dortige Schulleiter Ewald Bichler. Die Schülerzahlen am Gymnasium sind mit 850 schon eine andere Nummer, an der Realschule Neufahrn sind es aber auch bereits 430 Schüler.
Auch die Ankunft der Schüler und die Abfahrt mit den Bussen wird eine Herausforderung. Durch mehrere Eingänge und versetzte Aufbruchszeiten versuchen die Schulleiter, die Situation zu entzerren. An Grundschulen mit weniger Schülern scheint die Situation noch ein wenig einfacher: In Adlkofen etwa werden Eltern Zeitfenster vorgeschlagen, in denen sie die Kinder bringen könnten. Da aber 43 von 132 Schülern mit dem Bus kommen, werden diese bis 7.30 Uhr in der Aula in gekennzeichneten Zonen gesammelt und gehen gleich ins Klassenzimmer.
Eine große Herausforderung wird auch der Unterricht mit Masken (ab der fünften Klasse) - sowohl für Schüler, als auch für Lehrer, findet etwa Dominik Bauernfeind, Lehrer an der Realschule in Neufahrn.
Unterricht mit Masken: Wie lange wird das nötig sein?
Auch Gymnasiumsleiter Bichler bestreitet nicht, dass der Unterricht mit Masken schwierig wird, kann die Vorgabe aber für den Moment nachvollziehen. Er hofft aber, dass die Maskenpflicht auf die ersten 14 Tage begrenzt bleibt und man dann von Stufe 2 zu Stufe 1 im Drei-Stufen-Plan wechseln kann: Dem Unterricht ohne Masken.
Für die Lehrer ist auch nicht nach dem Gong Schluss. Sie sind als Aufsichtspersonen zwischen und nach dem Unterricht stark eingespannt. Am Gymnasium in Ergolding sind in der Pause normal acht Aufsichten im Einsatz, nun in Corona-Zeiten über 30, berichtet Bichler. Und auch der Unterrichtsschluss endet nicht mit dem Gong.
An der Realschule Neufahrn wird es ab fünf Minuten vor Schulschluss Durchsagen geben, wer wann zum Bus darf. An der Grundschule Adlkofen wird dafür gesorgt, dass die Erstklässler möglichst kurz mit Maske im Bus sitzen müssen, so Mirtl.
Grundschüler sind nach derzeitigem Plan von der Maskenpflicht im Unterricht ausgeschlossen. Für alle gilt: Die Masken müssen im Bus und auf Schulgängen getragen werden. Doch je nach Infektionsgeschehen kann es bei Phase 3 (wechselweise Unterricht), dazu kommen, dass auch die Grundschüler den Mund-Nasen-Schutz tragen müssen. Doch vorerst läuft am Dienstag der Präsenzunterricht mit allen Schülern an. "Es ist ein Kraftakt, aber auch ein wichtiges Ziel", meint Gymnasiumsleiter Ewald Bichler.