Kröten-Figur in Landshut wieder aufgetaucht
Am Sonntag stand sie einfach vor dem Hintereingang – und sonnte sich: Die Kröten-Skulptur, die während eines Avantgarde-Jazz-Konzerts in der Produzentengaliere Anfang März gestohlen wurde, ist wieder da. Ein Kollege von Galerie-Berteiber Georg Forster, der Ausstellungsdienst hatte, fand sie auf einer Stufe sitzen. Ein Entschuldigungsschreiben lag aber nicht dabei.
Forster:"Er rief mich an, die Kröte ist wieder da.". Die Erleichterung sei groß gewesen."Ich habe dann natürlich sofort den Künstler Ernst Grünwald verständigt, dass alles wieder paletti ist."
Die Kröten-Figuren hat sich die Produzentengalerie von dem am Starnberger See lebenden Grünwald ausgeliehen. Das Stück gehörte zu einer Ausstellung – dem sogenannten"Krötentreff" – , und war mit anderen Exemplaren an einem Podest befestigt. Grünwald ist spezialisiert auf Bronzeguss, Holzbildhauerei und Zeichnungen. Seine Kröten sind echte Handarbeit. Er fertigt sie aus Bronze, der Verkaufspreis liegt bei 620 Euro pro Kröte."Das sind Unikate", erklärt Ernst Grünwald.
Ob er wieder froh ist, dass seine Kröte zurückgegeben wurde?"Mich freut, wenn die Kröten gefragt sind", sagt der Künstler."Auch bei den Langfingern." Schöner wäre es aber, wenn jemand sie kaufen würde.
Die Nachricht über die Heimkehr der Kröte verbreitete Marcus Geisel von"Gegendruck", der mit den Galeriebetreibern in der Produzentengalerie nicht-kommerzielle Konzert-Partys veranstaltet, auf Facebook."Knaller", hieß es da."Obwohl wir tatsächlich nicht mehr damit rechneten, saß die Kröte vor der Tür und begehrte Einlass." Der Frosch, der eine Kröte sei, ist zurück. Zudem bedankte sich Geisel im Namen aller, die bei der Suche mitgeholfen hatten: bei Freunden, Unterstützern und den Medien.
Auf Facebook hatte Geisel in den vergangenen Tag bereits mehrmals an das schlechte Gewissen des Diebs appelliert, die Kröte wieder zurückzugeben. Gerne auch heimlich. Das hat offenbar funktioniert. Zudem organisierte Geisel eine Spendensammlung, um die 620 Euro teure Kröte im Ernstfall ersetzen zu können."Es kamen bereits 400 Euro zusammen", sagt Geisel. Die Spenden sollen nun wieder zurücküberwiesen werden:"Einige haben aber bereits gesagt, dass wir es behalten sollen. Als Wertschätzung für unsere Arbeit und die der Galerie. Oder für die nächste Party."
"Wir sind nur in begrenztem Maße nachtragend"
Auch Geisel ist froh, dass alles ein gutes Ende genommen hat. Darauf habe er die ganze Zeit gehofft – und auch vertraut:"Wir laden Gäste über einen Verteiler ein. Das heißt: Wir kennen jeden auf den Partys."
Geisel sei deshalb unglaublich wütend gewesen, weil nach dem Diebstahl in dem sonst sehr sozialen Kreis Verdächtigungen die Runde machten."Der Dieb hat das mit seinem Verhalten den Leuten praktisch aufgezwungen", sagt er."Deshalb war ich sauer, weil der Dieb das den Leuten zugemutet hat". Geisel:"Wir schätzen die Produzentengalerie sehr. Und dann passiert so etwas." Jetzt sind Forster und Geisel einfach froh, dass die Person, die die Skulptur entwendet hat, ein Einsehen hatte."Deshalb sind wird jetzt nur in begrenztem Maße nachtragend", sagt Geisel.
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