Kita Sonneninsel: Schon wieder Glasscherben ausgelegt!
Landshut - Die Kinder und Mitarbeiter der Integrativen Kindertagesstätte Sonneninsel stehen vor einem Scherbenhaufen. Im Wortsinn.
Auf dem Gelände an der Marschallstraße treibt seit einigen Monaten ein offensichtlicher Gegner der Kindertagesstätte sein Unwesen. Und was die Person in ihrem Gram dort macht, ist eigentlich kaum noch in Worte zu fassen. Zum wiederholten Male haben Sonneninsel-Mitarbeiter Glasscherben auf dem Gelände gefunden.
Der jüngste Fall ereignete sich am vergangenen Donnerstag. Dieses Mal war eine Glasscherbe im Kiesbereich des Kindergartens vergraben und so in den Boden eingelassen, dass die Spitze nach oben zeigte.
Nicht der erste Glasscherbenfund in der Sonneninsel
In aller Regelmäßigkeit passieren ähnliche Vorfälle auf dem Freigelände der Sonneninsel. Die Geschäftsführerin der Lebenshilfe Landshut, Dr. Hannelore Omari, geht schon lange nicht mehr von einem Zufall aus. "Für uns alle ist das gerade eine ganz schwierige Situation", sagt sie.
Doch warum hat jemand so einen Hass auf die Kindertagesstätte? Die Sonneninsel im Stadtviertel Peter und Paul wird seit ihrer Eröffnung 2014 überaus gut angenommen, auch mit den Nachbarn, so Omari, gebe es überhaupt keine Schwierigkeiten – im Gegenteil. Über 100 Kinder im Kindergarten- und Kinderkrippenalter werden dort mittlerweile betreut. Betrieben wird die Einrichtung von der Lebenshilfe Landshut. 2015 weihten Stadt und Lebenshilfe sogar noch einen Erweiterungsbau ein – für 51 weitere Kinder.
Dass Jugendliche auf dem Gelände ab und an ein Gelage abhalten und dabei Flaschen zu Bruch gehen, glaubt Omari nicht. Wie sie berichtet, sind die Glasscherben stets einzelne, größere Stücke, die ganz offensichtlich mit Bedacht platziert werden. Die Polizei, so Pressesprecher Stefan Scheibenzuber von der PI Landhut, ermittle derzeit in alle Richtungen. Auch ein Jugendstreich soll nicht ausgeschlossen werden. Der Verdacht ist aber ein anderer.
Vielmehr geht Hannelore Omari eher von einer persönlichen Angelegenheit gegen die Sonneninsel aus. Einen Drohbrief oder Ähnliches habe die Einrichtung aber nicht erhalten.
Bisher habe es die Lebenshilfe vermieden, die Problematik an der Sonneninsel öffentlich zu machen. "Wir sprechen mit den Eltern, wollen sie aber auch nicht unnötig verunsichern", sagt Omari. "Aber es muss etwas passieren. Es geht schließlich um den Schutz der Kinder."
Mitarbeiter suchen täglich das Gelände nach Scherben ab
Verletzt hat sich glücklicherweise noch keines der Kinder der Sonneninsel. Das liegt vor allem an der Sorgfalt, mit der die Sonneninsel-Mitarbeiter jeden Morgen – bevor die Kindertagesstätte öffnet – das Gelände gründlich absuchen. Eben dabei entdecken die Angestellten in aller Regelmäßigkeit die ausgelegten Scherbenstücke.
Um dem Täter möglichst bald das Handwerk zu legen, arbeitet die Lebenshilfe mit der Polizei zusammen. Bei der Aufklärung sind die Beamten aber vor allem auf Hinweise aus der Bevölkerung und der Nachbarn angewiesen, die eventuell etwas beobachten konnten. Scheibenzuber hofft auf Hinweise, damit der Spuk an der Sonneninsel schnell ein Ende hat. Omari: "Es wäre wichtig, wenn jemand zu dem Fall Angaben machen kann – und sich bei der Polizei meldet."
Die Polizei hat die Glasscherbe, die am Donnerstag auf dem Gelände gefunden wurde, sichergestellt und ein Ermittlungsverfahren wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Zeugen zu den Vorfällen können sich bei der Polizei unter der Nummer Tel. 0871/92520 melden.
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