Idee von Landshuter Studenten: Smarter Putzplan - dieser Mülleimer hat Gefühle

Landshut - Marcel Kokorsch und Nicolas Philippi, Studenten für Elektro- und Informationstechnik an der Hochschule Landshut, haben den "smarten Mülleimer" erfunden. Ihr verkabelter und verdrahteter Prototyp ist vor allem für Reinigungskräfte in größeren Betrieben gedacht.
Noch sieht der unscheinbare Mülleimer aus als sei er einem futuristischen Spielfilm entsprungen: bunte Kabel, Sensoren und viel Technik. Technik, die so programmiert wurde, dass sie Informationen darüber vermittelt, wie voll der Mülleimer bereits ist beziehungsweise, ob er geleert werden muss.
Sogenannte Ultraschallsensoren im Deckel des Mülleimers messen den Abstand zum Boden beziehungsweise zum nächsten Objekt im Mülleimer. Ist dieser komplett leer, leuchtet ein Lämpchen auf dem Deckel des Mülleimers blau. Ist schon etwas drin, aber immer noch genug Platz für mehr Abfall, wechselt das Lämpchen zu grün und ist der Mülleimer bereit, geleert zu werden, leuchtet das Lämpchen rot.
Studenten entwickeln "smarten Putzplan" mittels App
Der "smarte Mülleimer" ist das Ergebnis einer Projektwoche an der Hochschule. Kokorsch: "Dabei haben wird uns überlegt, welche Abläufe bei der Gebäudereinigung momentan noch verbesserungswürdig sind." So kamen die Studenten auf die Idee, Putzkräfte, die nach gewissen Zeitplänen reinigen, mit einem intelligenten Mülleimer die Arbeit zu erleichtern.
"In Firmen mit zahlreichen Besprechungszimmern werden nicht alle Zimmer jeden Tag genutzt und es wäre vielleicht gar nicht nötig, dort schon wieder zu putzen", erklärt Kokorsch. Die Grundidee der Studenten war daher, eine Art "smarten Putzplan" mittels einer App zu entwickeln.
Intelligenter Prototyp kommt sehr gut an
Über diese App soll der Reinigungskraft angezeigt werden, welche Räume zu reinigen sind und welche Räume möglicherweise nach der letzten Reinigung noch gar nicht wieder genutzt wurden. Inklusive Brainstorming und "Produktion" arbeiteten die Studenten rund vier Tage an ihrem smarten Prototypen.
Ihren intelligenten Prototypen, mit dem sie bereits einen Preis ("Hackathon") gewinnen konnten, präsentieren sie mittlerweile bei vielen Veranstaltungen, der Mülleimer ist bei Firmen und Entwicklern sehr gefragt. "Wir haben schon Visitenkarten von Firmenchefs bekommen, die uns angeboten haben, sofort bei ihnen einzusteigen", erzählt Kokorsch.
Nächster Schritt: Das Design salonfähig machen
Doch die beiden Studenten haben sich zunächst dazu entschieden, weiter an ihrem Projekt zu arbeiten. Der nächste Schritt für den smarten Mülleimer wäre nun eine "benutzerfreundlichere" Version des ersten Prototyps.
"So einen Mülleimer stellt sich noch niemand ins Büro", sagt der 21-Jährige in Bezug auf den Kabelsalat, der derzeit noch vom Mülleimer ragt. In einem dezenten Plastikgehäuse und einem komprimierten "Mikrocontroller" – quasi dem Gehirn des Systems – sei das aber definitiv marktfähig.