Heute fällt im Stadtrat die Entscheidung für die neue Waldorfschule

Dass in Landshut die erste Waldorfschule Niederbayerns entstehen wird, hat sich schon seit geraumer Zeit angekündigt. Dass der Weg zur Realisierung kein ganz einfacher ist, war in den letzten Monaten nicht minder offensichtlich.
Nun aber steht die entscheidende Weichenstellung für das Projekt unmittelbar bevor: In der heutigen Stadtratssitzung geht es unter Punkt 9 um das Thema "Waldorfschule – Standortvorschlag und Interimslösung".
Dabei wird Baureferent Johannes Doll ein zweistufiges Gesamtkonzept vorstellen, damit die Schule wie gewünscht kurzfristig bereits im Herbst dieses Jahres an den Start gehen und parallel dazu einen Neubau als dauerhaftes Domizil vorantreiben kann. Standort A soll im Stadtpark liegen, Standort B am Nordfriedhof – beides natürlich vorbehaltlich der Zustimmung des Stadtrats. Die künftigen Betreiber der Waldorfschule, die sich in der Schulgenossenschaft Landshut zusammengetan haben, seien mit beiden Lösungen einverstanden, sagte Doll auf Anfrage. Zugleich bestätigte er Informationen, wonach Standorte, die bis dato als aussichtsreich gehandelt wurden, nach genauer Prüfung nicht länger favorisiert werden könnten.
Schule soll noch 2018 öffnen
Konkret: Gedankenspiele, die neue Schule in Schönbrunn zu bauen, hätten sich zerschlagen, weil das avisierte Areal in der Schulstraße zu klein und außerdem von der Hochwasserproblematik tangiert gewesen wäre. In Sachen Interimslösung war eine Immobilie am Hofberg im Gespräch, diese wäre aber wohl nicht schnell genug verfügbar gewesen.
Der Hintergrund: Die Zeit drängt, denn die Waldorfschule soll noch 2018 ihren Betrieb aufnehmen, zunächst mit einer ersten und einer dritten Klasse. Sukzessive soll dann der Vollausbau erfolgen. Nach Angaben der Genossenschaft gibt es inzwischen schon 200 vorangemeldete Schüler.
Läuft alles wie geplant, wird für die Waldorfkinder eine neue Schule östlich des Nordfriedhofs gebaut. Die ein Hektar große Fläche, auf der sich momentan ein Staudengarten befindet, sei "stadtnah" und "verkehrlich gut erschlossen", so Doll, kurzum: ein gut geeigneter Standort.
Container sollen die vorübergehenden Klassenzimmer werden
Bis sich die Waldorfschule 2020 oder 2021 dort am Stadtrand dauerhaft ansiedeln kann, soll sie eine provisorische Bleibe mitten in der Stadt bekommen – und mitten im Grünen: Im Stadtpark gibt es seit Jahren einen mittlerweile quasi etablierten Container-Standort, den schon verschiedene Schulen genutzt haben. Dort soll ab Herbst nun auch die Waldorfschule für die nächsten zwei bis drei Jahre Wurzeln schlagen; allerdings nicht in den Containern, die zur Zeit dort stehen, sondern in neuen.
Die alten, berichtet der Baureferent, seien stark abgenutzt und würden in den nächsten Wochen abgebaut, sobald sie von der Nikolaschule nicht mehr benötigt würden. Anschließend sollen die neuen Container für die Waldorfschule aufgestellt werden, nicht mehr zweigeschossig und insgesamt mit deutlich geringerem Flächenbedarf.
Bleiben sollen das Fundament, der Eingangsbereich und der Zaun; zudem werde man "ein paar Parkplätze mehr" brauchen.
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