Franz Widmann: Favorit fürs große Festzelt der Dult

Landshut - Wer bekommt nun den Zuschlag für das große Festzelt auf der Bartlmädult ? Die Frage scheint nach der nicht öffentlichen Sitzung des Dultsenats beantwortet, der nach mehr als dreistündiger Beratung mit 9:1-Stimmen für Franz Widmann junior und damit gegen Peter Vorholzer votierte. Scheint – denn offiziell will man es auf Nachfrage noch nicht machen.
Die Entscheidung ist noch nicht offiziell gefallen
"In acht Tagen vielleicht" könne er sich dazu äußern, sagt Bürgermeister Erwin Schneck, der Ausschussvorsitzende. Solange sei abzuwarten, ob es einen Nachprüfungsantrag geben werde. Einen solchen können der Oberbürgermeister, ein Viertel aller Stadträte, ein Drittel der Mitglieder des betreffenden Ausschusses sowie dessen Vorsitzender stellen. Die Frist im konkreten Fall läuft kommenden Dienstag um 17 Uhr ab. Danach bekommen die Bewerber ihren positiven oder ablehnenden Bescheid und haben im Anschluss 14 Tage Zeit, um vor Gericht zu gehen und eventuell einstweiligen Rechtsschutz zu beantragen.
"Wir wollen in jedem Fall eine schnelle Entscheidung", sagt Schneck. "Nicht dass es uns so geht wie letztes Jahr, wo erst ein Urteil kommt, wenn die Dult schon lange vorbei ist." Wie bereits im Vorfeld zu hören war, ging es dem Dultsenat vor allem darum, dass die Entscheidung diesmal garantiertrechtssicher ausfällt. Nach den letztjährigen Erfahrungen geht man in Senatskreisen beinahe sicher davon aus, dass der unterlegene Bewerber auf jeden Fall gegen die Entscheidung klagt.
"Mit den Klagen gegen unsere Entscheidungen könnten wir mittlerweile ein eigenes Verwaltungsgericht beschäftigen", scherzt ein Stadtrat, um dann ernst hinzuzufügen: "Man sollte darüber nachdenken, ob die Stadt sich künftig bei solchen Verhandlungen von Fachanwälten vertreten lässt." Dies sei nicht als Kritik an der Verwaltung zu verstehen. "Es handelt sich einfach um sehr komplexe Sachverhalte, die dann auch von Experten gehandhabt werden sollten."
Wohl auch aus diesen Erwägungen heraus hatten die Senatsmitglieder dem Vernehmen nach lediglich in zwei Bewertungskriterien eine "etwas andere Auffassung" als die Verwaltung. Offensichtlich haben diese Punkte jedoch ausgereicht, um Widmann einen kleinen Vorsprung gegenüber seinem Mitbewerber Vorholzer zu verschaffen, den die Verwaltung leicht vorne gesehen hatte. In die Entscheidung seien auch "zusätzliche Informationen" eingeflossen, die erst am Tag der Sitzung eingegangen seien; die Verwaltung habe davon also noch keine Kenntnis haben können.
Krämmer war einziger Bewerber für das kleine Zelt im Sommer
Weniger nebulös ist es um die Entscheidung für den Betreiber des kleineren Festzelts an der Ringelstecherwiese bestellt. Wie berichtet, stellte sich hierbei so mancher die Frage, ob Christian Krämmer nach seiner Verurteilung wegen der Beschäftigung von Scheinselbstständigen, die ihm das Festzelt auf der jetzigen Frühjahrsdult kostete, nicht auch im Hinblick auf die Bartlmädult neu betrachtet werden müsse. Muss er nicht, da er der einzige Bewerber war und beim Kriterium "bekannt und bewährt" zwar nicht mehr punkten kann, "aber deshalb in den anderen Kriterien ja nicht gleich ungeeignet ist", wie ein Stadtrat erklärt. "Manche Leute sehen da vielleicht keinen Unterschied, aber für uns als Stadträte gilt es da, klar zu differenzieren."
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