Eishockey: Vorfreude auf U18-WM in Landshut

Die Top-Elite des Eishockeynachwuchses spielt ab dem 21. April 2022 um die U18 WM-Krone.
Ingmar Schweder
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Die U18-Eishockey-WM findet im April 2022 in Landshut und Kaufbeuren statt. Dann könnte Deutschland wie bei der U18-WM 2005 in Tschechien auf den amtierenden Weltmeister aus Kanada treffen.
Die U18-Eishockey-WM findet im April 2022 in Landshut und Kaufbeuren statt. Dann könnte Deutschland wie bei der U18-WM 2005 in Tschechien auf den amtierenden Weltmeister aus Kanada treffen. © picture-alliance/ dpa/dpaweb

Landshut - Die Austragungsorte der Eishockey-Weltmeisterschaft 2022 der U18-Junioren stehen fest - und Landshut ist dabei: Die Spiele werden im kommenden Jahr vom 21. April bis 1. Mai im dann fertig sanierten Eisstadion am Gutenbergweg stattfinden. Zweiter Austragungsort wird Kaufbeuren sein. Die deutsche U18-Nationalmannschaft darf sich dann mit dem Nachwuchs der Top-Eishockeynationen der Welt messen.

Die Vorfreude in Landshut ist bereits jetzt riesengroß

Die Vorfreude auf die Sportveranstaltung von internationalem Rang im heimischen Eisstadion ist in Landshut bereits jetzt, mit der offiziellen Bekanntgabe der Austragungsorte durch den Deutschen Eishockeybund (DEB), riesengroß.

Oberbürgermeister Alexander Putz - bekennender Fan des EV Landshut - meldete sich aus dem Urlaub in Portugal: "Das ist eine große Anerkennung für unseren traditionsreichen Eishockeystandort, vor allem aber für die hervorragende Nachwuchsarbeit im Landesleistungszentrum. Mit unserem generalsanierten Stadion, das als zeitgemäße, moderne Eishockey-Arena ein wahres Schmuckstück geworden ist, bieten wir einen würdigen Rahmen für die Veranstaltung."

EVL-Vorsitzender Johann Eller konnte dem nur beipflichten: "Der Eislaufverein Landshut möchte sich recht herzlich für den Zuschlag zur Austragung der U18 Weltmeisterschaft 2022 in Landshut bedanken. Wir freuen uns, Gastgeber für die junge Weltelite des Eishockeys sein zu dürfen, denn ein solches Turnier ist oftmals der Startschuss für außergewöhnliche Karrieren."

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Junge Karrieren wird ohnehin das Stichwort für die Veranstaltung sein: Zu Gast in Landshut werden nicht nur Athleten, Offizielle, Agenten und Fans aus der ganzen Welt sein, sondern auch eine Reihe an Trainern und Talentscouts, die die Leistungen der Nachwuchsspieler unter Turnierbedingungen genau unter die Lupe nehmen.

Denn schon in der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die Nachwuchs-Weltmeisterschaften für viele künftige Eishockey-Profis zum Sprungbrett für die ganz große Eishockey-Karriere werden können - bis hinauf in die nordamerikanische Profiliga NHL.

Für Nachwuchsarbeit soll es neue Impulse geben

Mit der Ausrichtung des Turniers erhofft sich aber auch der DEB für die WM-Standorte Kaufbeuren und Landshut sowie für ganz Eishockey-Deutschland neue Impulse, insbesondere für die Nachwuchsarbeit in den Vereinen. U20-Nachwuchstrainer Thomas Daffner vom EVL ist ebenfalls begeistert, dass solch ein großes Turnier im eigenen Stadion ausgetragen wird. "Wir sind als Verein sehr stolz darauf. Es wird ein Top-Event für die ganze Region. Der Zuschlag für Landshut ist eine Wertschätzung für den eigenen Nachwuchs, aber auch den von Kaufbeuren, die ebenfalls eine hervorragende Nachwuchsarbeit machen", sagte Daffner am Mittwoch gegenüber unserer Redaktion.

Und diese Rückendeckung könne man absolut gebrauchen. Denn pandemiebedingt hätten bedauerlicherweise einige Talente dem Sport den Rücken gekehrt. Das Turnier sei nun eine gute Möglichkeit, Kinder und Jugendliche wieder an Eishockey heranzuführen und eine breite Basis aufzubauen.

"Das Timing ist perfekt, weil das eigene Stadion bereits fertig saniert ist. Fans aus ganz Deutschland werden nach Landshut kommen und sich die U18-Mannschaft der Top-Ten der Weltelite anschauen", sagt Daffner. "Da wird alles spielen, was Rang und Namen hat. Auch für uns Trainer wird das Turnier sehr spannend und lehrreich sein. Ich werde viel aufsaugen, denn das ist noch mal ein ganz anderes Level."

Wie viele Landshuter Talente dann auf dem Eis stehen werden, kann Daffner aktuell noch nicht sagen. "Ich denke: einer mit Sicherheit."

Kühnhackl: "Für junge Spieler sind solche Kämpfe sehr wichtig"

Einer, der in jungen Jahren die ganz große Karriere gemacht hat, ist Erich Kühnhackl: Der "Lange" schnürte viele Jahre die Schlittschuhe für den EV Landshut, war deutscher Meister, Nationalspieler und ehemaliger Trainer der deutschen Nationalmannschaft sowie ehemaliger Vizepräsident des Deutschen Eishockeybundes.

Er wurde im Jahr 2000 zum "Deutschen Eishockeyspieler des Jahrhunderts" gewählt und ist eines von 13 deutschen Mitgliedern der Hall-of-Fame der Internationalen Eishockey-Föderation (IIHF) sowie Mitglied der Hall-of-Fame des deutschen Sports: Kühnhackl war U18- und U20-Nationalspieler und weiß um die Wichtigkeit dieser Turniere für die Karriere der Jungspunde.

Er werde es sich nicht nehmen lassen, im Stadion Spiele anzuschauen. "Ich finde es großartig und ganz toll für Landshut und die Eishockey-Region, in der Vereine eine intensive Nachwuchsarbeit betreiben, dass hier so ein Turnier stattfindet. Für die Spieler sind solche internationale Vergleichskämpfe enorm wichtig. Man muss sich als Talent immer neuen Herausforderungen stellen und versuchen, besser zu werden. Das ist der Werdegang im Nachwuchsbereich. Im Seniorenbereich geht's dann genauso weiter."

Wunsch: Attraktive Angebote für Landshuter Schulen

Und die Landshuter Fanszene? Wie EVL-Supporter Emanuel Hölzl sagt, ist auch unter den Eishockeyfans die Erwartungshaltung groß: "Das ist eine wunderbare Sache für unseren heiß geliebten Eishockeystandort Landshut und eine Wertschätzung für unsere Jugendarbeit. Bei einer U18-WM werden immer viele Ehrenamtliche gebraucht. Ich werde mich auf jeden Fall sehr gerne dafür engagieren."

Hölzl, der als Lehrer an einem Gymnasium arbeitet, würde sich wünschen, dass es für Schulen attraktive Angebote gebe, dass die Spiele beispielsweise mit der ganzen Schulklasse besucht werden können. "Natürlich unter dem Vorbehalt, dass das dann möglich ist", sagt Hölzl. "Es wäre eine schöne Gelegenheit, wieder junge Fans für den Eishockeysport zu gewinnen. Ich kann mir vorstellen, dass meine Schüler sehr viel Spaß daran hätten."

Eine nicht ganz unwichtige Frage wird übrigens voraussichtlich bereits in der kommenden Woche geklärt: Nämlich welche Spiele in Landshut und welche in Kaufbeuren ausgetragen werden. Natürlich hoffen die niederbayerischen Eishockeyfans nun inständig, dass die "deutschen Spiele" im Eisstadion am Gutenbergweg über die Bühne gehen werden. Das wäre sozusagen das Sahnehäubchen obendrauf.

Auf diese Nationen dürfen sich die Landshuter Eishockeyfans bei der IIHF U18-WM freuen: Die amtierenden Weltmeister aus Kanada und Vize-Weltmeister Russland sind ebenso dabei wie der Nachwuchs aus Finnland, die USA, die Schweiz, Lettland, Schweden, Weißrussland, Tschechien und natürlich Gastgeber Deutschland. In der Vorrunde treffen je fünf Teams in zwei Gruppen aufeinander; jeder spielt gegen jeden. Die ersten vier Teams erreichen die Play-offs mit Viertelfinale, Halbfinale und Finale. Mit Relegation werden insgesamt maximal 31 Partien gespielt. Welche Spiele in Landshut und welche in Kaufbeuren ausgetragen werden, wird demnächst bekanntgegeben.

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