Die RTL II Trödelkönige im großen AZ-Interview

Alt, verstaubt, verdreckt, versteckt: Genau so mag es „Der Trödeltrupp“ von RTL II am liebsten. Doch wie macht man aus altem Kram Geld?
von  Claudia Hagn
Sükrü Pehlivan, Otto Schulte und Mauro Corradino kennen sich aus mit dem, was manch einer am liebsten nur noch in die Tonne treten will.
Sükrü Pehlivan, Otto Schulte und Mauro Corradino kennen sich aus mit dem, was manch einer am liebsten nur noch in die Tonne treten will. © RTL II

Alt, verstaubt, verdreckt, versteckt: Genau so mag es "Der Trödeltrupp" von RTL II am liebsten. Doch wie macht man aus altem Kram Geld?

Genau darauf hat sich "Der Trödeltrupp" von RTL 2 spezialisiert. Am 12. April kommen Otto Schulte, Sükrü Pehlivan und Mauro Corradino mit ihren Tipps zum besseren Feilschen und Verkaufen in die Sparkassen-Arena. Wir haben den Flohmarkt-Spezialisten vorher schon ein wenig auf den Zahn gefühlt.

AZ: Wie viele Trödelleichen liegen bei Euch im Keller?
Otto: Gar keine. Ich miste regelmäßig meine Garage aus. Da ich gerade mitten im Hausbau stecke, liegen dort viele Baumaterialien und Werkzeuge. Damit kein Chaos entsteht, räume ich dort einmal im Monat auf und sortiere alles sinnvoll.

Was machen die meisten Leute am Flohmarkt beim Verkaufen und Kaufen falsch? Habt Ihr Tipps fürs beste Verhalten auf einem Flohmarkt?
Sükrü: Als Verkäufer sollte man früh vor Ort sein, um einen guten Standplatz zu ergattern.
Otto: Ja, und auch der Aufbau des Stands ist sehr wichtig. Dieser sollte themenorientiert sortiert sein, also Porzellan zu Porzellan, Elektro zu Elektro. Bitte keine Preisschilder draufkleben, denn auf dem Flohmarkt wird gehandelt.
Mauro: Als Käufer darf man nie zu interessiert tun. Man muss sich immer Zeit lassen. Erstmal alles in Ruhe anschauen, später zum Stand zurückkehren, wo etwas Interessantes war. Noch mehr Tipps und Tricks, wie man seinen Trödel zu Kohle macht und gute Deals abschließt, verraten wir dann aber in unserer Liveshow in der Sparkassen-Arena.

Was war der größte Schatz, den Ihr jemals in einem Keller, einer Garage oder auf einem Speicher gefunden habt?
Otto: Ich habe damals einen schrottreifen alten Porsche 911 in einer Scheune entdeckt – sogar einen der Ersten dieser Art. Das Porsche-Museum hat den Wagen dann tatsächlich für 107 000 Euro gekauft. Das war die höchste Summe, die beim Trödeltrupp je erreicht wurde. Das werde ich wirklich nie vergessen. Erst kürzlich war ich mit dem ehemaligen Besitzer im Porsche-Museum in Stuttgart. Nach zweieinhalb Jahren ist der Wagen nun fertig restauriert. Ich durfte sogar eine Probefahrt machen – echt ein Highlight!
Mauro: Emotional gesehen war das ein alter Spiegel. Eine alte Dame hing sehr daran. Materiell gesehen war das ein Tresor voller Münzen und Schmuck, die zusammen fast 10 000 Euro gebracht haben. Die Familie hatte ein Jahr den Schlüssel gesucht. Als ich in die Wohnung kam, habe ich ihn sofort gefunden. Er war in einer Engels-Figur versteckt. Das war ein magischer Moment.
Sükrü: Bei mir war das eine Figur von George Minne. Sie lag in einer Flohmarktkiste und sollte dort verkauft werden. Statt zum Flohmarkt bin ich damit dann zum Auktionshaus gefahren und habe 2000 Euro dafür bekommen.

Angeblich trennt man sich leichter von Dingen, wenn man vorher noch ein Foto von ihnen macht – stimmt das denn?
Otto: Daran glaube ich nicht. Aus den Augen aus dem Sinn.
Mauro: Man schafft das auch ohne ein Foto. Schließlich trägt man die Erinnerungen doch im Herzen.
Sükrü: Na ja, den Spruch sagen wir auch manchmal. Aber eher mit einem anderen Hintergrund. Nach dem Motto: "Wenn Dir der Gegenstand so wichtig ist, dann mach ein Foto davon – als Erinnerung." Generell sollte man sich aber von nichts trennen, wenn man wirklich so sehr daran hängt.

Wieso können sich manche Leute schneller von ihrem Kram trennen, als andere?
Sükrü: Weil keine Emotionen dahinterstecken. Viele Menschen erben Sachen, zu denen sie keinen Bezug haben. Andere verbinden mit Erbstücken viele Erinnerungen und wissen, wie sehr die Oma, der Opa, der Papa oder die Mama den Gegenstand geliebt haben. Dann wird es natürlich schwer. Selbst wenn man die Sachen selbst gar nicht nutzt oder schön findet.

Sind Männer oder Frauen die größeren Trödler? Und wenn es da einen Unterschied gibt – warum ist das so?
Otto: Na ja, das kann man gar nicht so sagen – eigentlich sind alle gleich. Ich sehe keinen Unterschied.
Mauro: Frauen sind da teilweise aber schon extremer, weil sie emotionaler sind und gerne Sachen aufbewahren. Vom Thema Kleidung ganz zu schweigen. (lacht)
Otto: Also, wenn ein Mann einen Schrotthaufen zu Hause hat, finde ich das extremer.
Mauro: Ja, Männer hängen mehr an Schrott, das stimmt.
Sükrü: Oftmals ist es aber auch so: Wir werden angerufen, weil der Mann angeblich zu viel sammelt. Wenn wir dann aber vor Ort sind, heißt es plötzlich bei vielen Gegenständen: "Ach, das gehört meiner Frau…. Und das auch."Hinterher stellt sich heraus, dass beide gerne sammeln und sich nicht von Dingen trennen möchten – außer natürlich von den Sammlerstücken des Partners. (schmunzelt)

Was könntet Ihr niemals aus Eurem eigenen Besitz auf einem Flohmarkt verkaufen?
Mauro: Das ist für mich ganz klar: Von meiner Mutter habe ich einen Sekretär geerbt. Der ist natürlich unverkäuflich und hat einen Ehrenplatz.


Der Trödeltrupp live: "Dein Geld liegt im Keller", 12. April, 20 Uhr, Sparkassen-Arena, Karten (ab 33,90 Euro) beim Leserservice der Lands- huter Zeitung, Ländgasse 116.

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