Die Kraniche lieben jetzt auch Landshut

Die Zugroute der Kraniche aus dem Norden hat sich über Landshut verlagert: In den vergangenen Wochen waren viele Vögel hier zu sehen
Claudia Hagn
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Auf ihrem Weg aus Nordeuropa nach Südeuropa überfliegen tausende Tiere momentan auch Bayern und Landshut.
Auf ihrem Weg aus Nordeuropa nach Südeuropa überfliegen tausende Tiere momentan auch Bayern und Landshut. © Sina Schuldt/dpa

Landshut - Am gestrigen Mittwochnachmittag, kurz nach 14 Uhr, über dem Achdorfer Krankenhaus: In einer perfekten Pfeilform und mit lautem Trompeten zieht eine Gruppe von rund 350 Kranichen in zwei Trupps über die Stadt. Was laut Landesbund für Vogelschutz vor 20 Jahren noch ein "völlig undenkbares Naturschauspiel" gewesen wäre, ist jetzt zum Normalzustand geworden.

Kraniche fliegen in Gruppen gen Süden

In den vergangenen Wochen gingen beim LBV etliche Meldungen von zum Teil beträchtlichen Kranich-Trupps ein. Schwerpunkt war wohl Ende Oktober mit Schwärmen von weit über 1.000 Tieren, wobei laut LBV Landshut nahezu der gesamte Raum Landshut überflogen wurde.

Wie bereits in den Vorjahren ist aber unklar, wie groß insgesamt die Menge an Kranichen war: Denn aufgrund der einsetzenden Dunkelheit könne man nicht genau zählen, in welcher Gruppenstärke die Tiere von Norden nach Süden ziehen.

Veränderte Zugroute: Kraniche fliegen jetzt über Landshut

Wieso die Kraniche seit einigen Jahren auch Landshut überfliegen, könnte an einer Änderung der Zugroute liegen. Kraniche sind nämlich vom hohen Norden in Finnland auf diversen Zugwegen in den Süden unterwegs. Es gibt den westeuropäischen Zugweg, den baltisch-ungarischen Zugweg und den osteuropäischen Zugweg. Der größte westeuropäische Zugweg bringt die Kraniche zum Beispiel an den Bodden am Darß in der Nähe der Ostsee - dort finden sich zehntausende Vögel zum Rasten im Oktober ein.

Anscheinend haben aber die Kraniche auf dem baltisch-ungarischen Zugweg ihre Route vor ein paar Jahren geändert und fliegen nun laut LBV vom ungarischen Massenrastplatz bei Hortobagy Richtung Schweiz und Frankreich - dabei kommen die Tiere nördlich der Alpen am südlichen Bayern und damit auch an Landshut vorbei.

"Diese innerhalb weniger Jahre vorgenommene Zugwegverlagerung des Kranichs zeigt einmal mehr, mit welch hoher Dynamik Prozesse in der Vogelwelt ablaufen", so der Landesbund für Vogelschutz in seinem wöchentlichen ornithologischen Rückblick.

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