Der Neubau der Realschule in Landshut ist endlich abgesegnet
Es wird voraussichtlich die größte Einzelbaumaßnahme im Stadtgebiet in den kommenden Jahren: Die Rede ist vom Neubau der Staatlichen Realschule an der Fuggerstraße, der vom Stadtrat im Rahmen des großen Sonderplenums zum Thema Schulentwicklungsplan vor rund zwei Jahren auf den Weg gebracht worden war.
Gestern wurde im Bausenat von den Architekten und Planern die Vorplanung vorgestellt. Enthalten war darin auch die Kostenschätzung. Lag die erste noch bei rund 53 Millionen Euro, ergab die aktuelle Schätzung voraussichtliche Gesamtkosten von "nur" etwa 44 Millionen Euro brutto. Dies kommt eher unerwartet, da diese Schätzung bereits die im Februar vom Stadtrat beschlossene zusätzliche Erweiterungsfläche von rund 600 Quadratmetern enthält.
Das Ende der Fahnenstange wird damit freilich noch nicht erreicht sein, wie Gerhard Mayer, der Leiter des Amts für Gebäudewirtschaft, in seinen Ausführungen deutlich machte. Denn bis zur voraussichtlichen Fertigstellung des Baus im Jahr 2021 sei mit einer jährlichen Preissteigerung von "mindestens 2,5 Prozent" zu rechnen. "In der Summe sind die Gesamtkosten daher nach heutigem Kenntnisstand mit etwa 50 Millionen Euro zu beziffern", sagte Mayer.
Fast siebenzügige Realschule geplant
"Wird da statt der Funktionalität eine Deluxe-Version geplant?", fragte Gerd Steinberger (SPD), der Vergleiche mit anderen Schulen heranzog. Baudirektor Johannes Doll wies dies aber zurück.
Im Haushalt seien derzeit 45 Millionen für das Projekt eingestellt, und diese Summe werde in der aktuellen Kostenschätzung unterschritten.
Bei der Realschule handele es sich um eine sehr große Schule – "fast siebenzügig" –, die nach neuesten pädagogischen Konzepten errichtet werde. "Von einer Luxusvariante kann da wirklich keine Rede sein", sagte Doll und erhielt dabei Unterstützung von Oberbürgermeister Alexander Putz: "Man muss, wenn man den Vergleich zu Ergolding heranzieht, auch die Entwicklung der Baukosten in den vergangenen Jahren in Betracht ziehen."
Die Stadt könne zudem mit Zuschüssen vom Freistaat von rund 20 Millionen Euro rechnen. Auch könne die Schule noch erweitert werden. Eine Aufstockung wäre aber wohl nicht wirtschaftlich – und von den Schülerzahlen dann nicht mehr händelbar.
Kunst am Bau soll für die Realschule eine Rolle spielen
Zu Beginn der Sitzung hatte Sebastian Kittelberger vom Stuttgarter Architekturbüro Dasch Zürn und Partner die Planung vorgestellt. Die Schule macht einen sehr offenen Eindruck, mit vielen Freiflächen, darunter auch ein großes Fußballfeld sowie einen weitläufigen Pausenbereich. Im Erdgeschoss wird sich das Forum befinden, die Aula, die Kittelberger als das "Herzstück" der Schule bezeichnete. Dazu Räume für Werken und Kunst, Musikräume mit Bühne, sowie die Stelle des Ministerialbeauftragten.
Im ersten Obergeschoss wird die Verwaltung einschließlich der Schulleitung untergebracht sein, dazu Unterrichtsräume. Neben weiteren Klassenzimmern ist für das zweite Obergeschoss auch eine Bibliothek geplant.
Der Bausenat nahm die Planung wohlwollend zur Kenntnis. Über die drei verschiedene Varianten zum Innenhof Skulpturengarten wurde noch keine Entscheidung getroffen, genauso über die Art der Wärmeerzeugung und -verteilung. Hier muss abgewartet werden, was die Gespräche mit den Stadtwerken ergeben. Ob das Fußballfeld als Natur- oder als Kunstrasenplatz angelegt wird, will man erst entscheiden, wenn der mögliche Bedarf mit den Fußballvereinen feststeht. Kunst am Bau soll bei der neuen Realschule ebenfalls ein Thema werden. Und wie wird die Schule künftig heißen?
Darüber soll sich der Bildungs- und Kultursenat in Zusammenarbeit mit der Schulfamilie ins Benehmen setzen.
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