Der Freischütz in Landshut hat einen neuen Wirt

Landshut - Matthias Kramhöller (33) ist ein Bayer durch und durch. Er trägt Tracht inklusive Hut, spricht starken Dialekt und liebt die bayerische Küche. Ab sofort ist er der neue Wirt im Freischütz und man könnte meinen, er gehört seit Jahren zur Einrichtung.
Neuer Wirt: Matthias Kramhöller ist gelernter Metzger
Der gelernte Metzger stammt aus Niederalteich. Seinen Meister hat er bereits in Landshut absolviert, seine Frau stammt ebenfalls aus der Gegend. "Landshut ist kein neues Pflaster für mich. Aber ich freu mich, da zu sein", sagt der 33-jährige Niederbayer.
Rustikale Einrichtung ist geblieben
Er wirkt glücklich, das Traditionshaus "Gasthaus zum Freischütz" bewirten zu dürfen. Die rustikale Einrichtung hat er übernommen, so wie sie war. Kein Schnickschnack, gemütlich soll es sein. Nur ein paar Christbaumkugeln und ein Bild mit einem Hirschen drauf hat er ergänzt. Denn: "Hier ist es so schön urig. Das hat mir immer schon gefallen." Es ist nicht das erste Wirtshaus, das die Kramhöllers führen.
"Am Ende bin ich halt Wirt"
Zuletzt bewirteten sie ein Gasthaus in Geratskirchen im Rottal. Dazu kam er, weil er dem Internetaufruf "Dorf sucht Wirt" gefolgt war. Auch einen Imbisswagen hatte er schon, genauso wie er ins Volksfestleben hinein geschnuppert hat. "Am Ende bin ich halt Wirt", sagt er.
Für den Freischütz will er traditionell bayrisch kochen. Böfflamott, Schweinebraten, Würschtl - Wild will er ebenfalls anbieten, Vegetarisches auch. "Nur eine Pizza gibt's bei mir sicher ned. Das passt nicht", findet Kramhöller.
Alle Landshuter sind eingeladen
Er wünscht sich, dass die Landshuter zu ihm kommen und ausprobieren, was er ihnen auftischt. Auch Kartenspieler, Stammtische und Gruppen seien herzlich willkommen. Kramhöller: "Wir ham für alle einen Platz."

Am Donnerstagabend eröffnete die Familie den Freischütz offiziell. Gekommen sind Familie und Freunde der Kramhöllers. Auch Oberbürgermeister Alexander Putz war da, um dem erfahrenen Wirtsehepaar zu gratulieren und natürlich ein Buchskranzerl zu überreichen. "Es gehört Mut dazu, eine Gastronomie zu eröffnen. Und in diesen Zeiten schon gleich zweimal", so der OB.
Matthias und Korinna Kramhöller: Familienleben trotz Wirtshaus
Nicht nur, dass es momentan schwierige Zeiten für Gastronomen sind: Matthias und Korinna Kramhöller haben auch noch zwei kleine Kinder. Der Sohnemann ist gerade mal wenige Wochen alt. Wie sie das stemmen wollen? "Bei uns hält die ganze Familie zsamm. So geht das", erklärt Kramhöller den Kraftakt.
Er sei sozusagen der Betreiber, seine Frau kümmere sich ums Geschäftliche. Und der Rest der Familie langt da hin, wo's brennt. Neben den Kramhöllers ist auch die Eigentümerin des Freischütz', Barbara Koller-Fichtel, zuversichtlich und freut sich über den Wirt. "Matthias Kramhöller wurde uns über die Dehoga vermittelt. Wir wollten, dass der Freischütz ein bayerisches Lokal bleibt. Das könnte mit der Familie sicher gut funktionieren. Ich bin da sehr zuversichtlich", so Koller-Fichtel.
Matthias "da Hias" Kramhöller ist am Donnerstag primär froh, dass den Besuchern der Schweinebraten geschmeckt hat. Ob er sein Lieblingsessen noch verrät? "Schinkennudeln. Mit Ketchup. Aber das darf man so laut nicht sagen", gibt er zu, lacht und klatscht sich mit den Händen auf die Lederhose. Dann schaut er zu seinen anderen Gästen und fragt, ob alles passt - so als würde er das seit 50 Jahren machen.