Corona-Dult in Landshut: Mit dem Auto durchs Drive-in-Zelt

Landshut - Auf zwei Bildschirmen laufen Dult-Aufnahmen, eine Blondine im Dirndl und mit Mundschutz nimmt durch das Autofenster die Bestellung auf und beim Fahren durch das weiß-blaue Zelt riecht es nach Hendl und gebrannten Mandeln.
"Für die Leute ist das ein Ausflug. Sie kaufen hier nicht nur Essen und Trinken, sondern zehn Minuten Dult", sagt Patrick Schmidt, Zollhaus-Inhaber und Zeltbesitzer auf der Dult. Nachdem die Frühjahrsdult heuer abgesagt wurde, hat er sich mit der Fischbraterei Wild und den Süßwarenverkauf der Heppenheimers zusammengetan und am letzten April-Wochenende zum eigentlichen Dult-Start erstmals einen Dult-Drive-in organisiert.

Dult-Feeling im Auto
Dieser kam so gut an, dass Schmidt am vergangenen Wochenende jetzt aufgestockt hat und ein Zelt über den Drive-in gestellt hat. "Wir wollen ein komplettes Dult-Feeling bieten", so der Gastronom. Hin und wieder sitzen sogar die Kunden in Dirndl und Lederhosen in den Autos, erzählt der Koch. Seit dem vergangenen Wochenende bietet auch das Festzelt von Franz Widmann einen Drive-in im Landshut Park an.
Dort können die Gäste nicht nur mit dem Auto, sondern auch zu Fuß durchgehen und sich Hendl, Schweinebraten, Dampfnudeln und Co. nach Hause mitnehmen. Bier, Radler und Limo gibt es auch – allerdings in Mehrwegflaschen.
Franz Widmann sieht bei dem Drive-in vor allem einen Vorteil: "Die Mitarbeiter haben Arbeit." Denn wirtschaftlich könne man den Drive-in bei weitem nicht mit einer "normalen" Dult vergleichen. "Man ist um jede Mark Umsatz froh", so Widmann. Ähnlich sieht das auch Patrick Schmidt: "Aufholen kann man da nichts, sondern nur Schadensbegrenzung betreiben."
Schausteller können zumindest Unkosten decken
Auch froh über diese Möglichkeit ist Maggie Schneller, die beim Drive-in im LA-Park Süßwaren verkauft: "Die Umsätze sind zwar nicht vergleichbar, aber wir sind trotzdem sehr zufrieden, dass es so gut angenommen wird und wir so zumindest unsere Unkosten decken können."
Ebenfalls positiv überrascht ist Georg Wild von der Fischbraterei Wild, der inzwischen sogar Probleme dabei hat, so schnell eine so große Menge an Fisch zu bekommen, da der Züchter aufgrund von Corona die Produktion heruntergefahren hat. "Ich hätte nie gedacht, dass das alles so gut klappt", sagt Wild.
