Bekommt Landshut bald eine App für einen digitalen Busfahrplan?

Warten nervt, ob auf den Bus oder auf die Bahn. Verspätungen sind immer ärgerlich und können knappe Zeitpläne durcheinanderbringen. Und den Busfahrplan haben wohl auch nur Stammkunden im Kopf.
Damit potenzielle Busnutzer in Landshut trotz ausgehängten Fahrplänen immer genau einschätzen können, wann ihre Linie tatsächlich eintrifft, haben die Stadtwerke auf einen CSU-Antrag im Stadtgebiet 2013 dynamische Fahrgastinformationen (DFI) angebracht. Die Anzeigetafeln hängen an den Haltestellen in der Altstadt, am Ländtor, an der Maximilianstraße und am Bahnhof. Eben überall dort, wo relevante Umsteigeplätze zusammenlaufen, sagt Stadtwerkesprecherin Susanne Franck.
Ein toller Service, findet auch Stadtrat Rudolf Schnur, Vorsitzender der CSU Landshut Stadt. Doch genau den will die Fraktion nun gerne noch erweitern. Stichwort: Digitalisierung und Kundenfreundlichkeit.
Mit einer App würde sich der Service für Buskunden noch einmal verbessern
Die Verwaltung, so die CSU, soll nun die Machbarkeit prüfen, ob die Stadt Buskunden eine App zur Verfügung stellen kann, die tatsächliche Fahrzeiten anzeigt – kurzfristige Fahrplanänderungen und Verzögerungen inklusive.
Schnur: „Wir müssen überlegen: Wie kann man Kunden noch besser informieren? Und was können wir tun, damit der Kunde mehr Interesse hat die Busse zu nutzen?“
Mit einer App würde sich der Service laut Schnur für die Buskunden noch einmal verbessern. „Das Busfahren in Landshut soll zu einer 100 prozentigen Alternative für die Verkehrsteilnehmer werden.“
Der Vorteil liege auf der Hand, so Schnur: „Mit der App könnte schon zuhause oder unterwegs geprüft werden, wann der Bus wirklich kommt, ohne zur Haltestelle laufen zu müssen.“ Das habe auch den Vorteil, wenn man einen Anschlussbus oder Zug erreichen müsse.
Ob das System sinnvoll ist, entscheidet der Werkssenat am 19.Juni
Der CSU-Antrag ist mittlerweile an die Stadtwerke weitergereicht worden. Laut Sprecherin Susanne Franck ist man dort für eine Erweiterung des Services sehr aufgeschlossen. Nun müsse geprüft werden, wie eine solche App umgesetzt werden könne – in Verbindung mit den bereits vorhandenen DFIs.
Das System ist nämlich etwas kompliziert, die DFIs funktioniert vereinfacht gesagt so: Die Fahrplandaten sind im Hintergrundsystem und auf den Fahrscheindruckern (Bordrechner) im Fahrzeug eingespeist, so wie sie auch im Fahrplanheft stehen. Alle Busse vergleichen aktuelle Zeiten mit der vorgegebenen Soll-Zeit der Fahrplandaten und errechnen gegebenenfalls eine Fahrplanabweichung – ob pünktlich oder Verspätung.
Der Bus sendet per GSM-Kommunikation (Global System for Mobile Communications) die Informationen an das Hintergrundsystem und dieses versorgt dann die DFIs, die dann die Ist-Zeiten digital anzeigen.
"Das Busfahren in Landshut soll zu einer 100 prozentigen Alternative für die Verkehrsteilnehmer werden."
Steht eine fixe Uhrzeit am Anzeiger, so handelt es sich aber um Soll-Zeiten. Das ist dann der Fall, wenn der Bus an der Anfangshaltestelle noch nicht losgefahren ist oder der Bus wegen eines technischen Defekts keine Signale sendet. Die Angabe der Ist-Zeit auf einem Anzeiger kann also trotzdem abweichen, wenn der Bus sich in einem Funkloch befindet oder sich länger nicht bewegt, zum Beispiel, wenn er im Stau steht. Die Zeitangaben aktualisieren sich, sobald der Bus wieder aktuelle Daten liefert.
Ob das System sinnvoll mit einer eine App umgesetzt werden kann – und ob sich der Aufwand tatsächlich lohnt – soll sich in Kürze zeigen. Dabei geht es auch um die Kosten. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen im nächsten Werkssenat behandelt werden. Der tagt am 19. Juni.
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