Ausstellung "1475": Landshuter Hochzeit trifft auf Surrealismus

Der Künstler Lars Herrmann stellt demnächst im Röcklturm Bilder aus, die die Landshuter Hochzeit thematisieren.
Kerstin Petri
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Künstler Lars Herrmann (53) freut sich, dass endlich wieder eine Ausstellung stattfinden kann.
Künstler Lars Herrmann (53) freut sich, dass endlich wieder eine Ausstellung stattfinden kann. © privat

Landshut - Der Künstler Lars Herrmann (53) hat es sich zur Angewohnheit gemacht, Bilder zur Geschichte oder bestimmten Ereignisses des Ortes zu machen, an dem er ausstellt. Was wäre in Landshut nahe liegender als die Landshuter Hochzeit? Ab 6. August ist seine Ausstellung "1475" im Röcklturm zu sehen.

Nicht immer fallen Herrmann, der ursprünglich aus dem Erzgebirge kommt, in Erlangen studiert hat und seit 2017 in Freising lebt, passende Motive für den jeweiligen Ausstellungsort ein. Beim Thema Laho war das anders. Die Protagonisten Georg und Hedwig hat er in kleineren Zeichnungen sowie in größeren Bildern in Mischtechnik auf Leinwand porträtiert.

Bis zur Ausstellungseröffnung will Herrmann auch noch ein Bild zur Hochzeit mit St. Martin machen. "Ich wusste, dass es die Laho gibt und um was es ungefähr geht." Aber intensiv damit beschäftigt habe er sich erst im Zuge der Ausstellung.

Surrealistische Werke

Gezeigt werden aber auch ältere Arbeiten. Beeinflusst sind seine Werke vom Surrealismus, eine Kunstepoche, die in der DDR, in der Herrmann aufgewachsen ist, verpönt war. Bis zu seinem 21. Lebensjahr kannte er die Bilder von Salvador Dalí und anderen Surrealisten nicht, sondern nur die Beschreibungen seiner Lehrer, die schon damals in seine eigenen Werke eingeflossen sind.

Die Ausstellung "1475" von Lars Herrmann ist ab 6. August im Röcklturm zu sehen.
Die Ausstellung "1475" von Lars Herrmann ist ab 6. August im Röcklturm zu sehen. © privat

Erst kurz nach der Wende konnte Herrmann surrealistische Meisterwerke in einer großen Ausstellung in Frankfurt am Main bestaunen. "Die Bilder dann tatsächlich zu sehen, hat mich umgehauen", sagt er. Der Surrealismus hat bis heute einen großen Einfluss auf seine Werke, in denen schon immer phantastische Elemente vorkamen. "Aber auch nicht immer. Manchmal ist eine Landschaft nur eine Landschaft und ein Baum nur ein Baum." Naturelemente bilden den Hintergrund für phantastische, mythologische oder heilige Geschichten. Daneben entstehen Bilder, deren Bedeutung der Künstler selbst nicht erklären kann. Poetische Spielereien nennt er diese.

Kugelschreiber als Zeichenmittel 

Schon früh hat Herrmann den Kugelschreiber als Zeichenmittel für sich entdeckt. Je nach Druck könne man damit feine oder dicke Linien, vom hellsten Grau bis zum tiefsten Schwarz aufs Papier bringen. "Das bekommt man mit Bleistift oder Graphit nicht hin." Bis vor zehn Jahren hat er fast ausschließlich mit Kugelschreibern gearbeitet. Seitdem kommen auch Bleistifte, Graphit, Tusche und Farbe zum Einsatz.

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Die Corona-Zeit ist an dem freischaffenden Künstler nicht spurlos vorbei gegangen, auch wenn sich anfangs nicht viel für ihn verändert hat. "Als bildender Künstler arbeitet man sowieso meistens alleine im Atelier. Aber nach einem halben Jahr ist mir die Decke auf den Kopf gefallen", sagt Herrmann. Gefehlt habe die Möglichkeit, in Ausstellungen oder unter Menschen zu gehen. "Wenn man keinen Input mehr hat, gehen einem doch irgendwann die Ideen aus."

Auch Einzel- und Gruppenausstellungen sind in der Corona-Zeit abgesagt worden. Die kommende in Landshut ist für Herrmann die erste Ausstellung seit eineinhalb Jahren. "Es freut mich sehr, dass das jetzt wieder stattfinden kann."


Die Ausstellung "1475" wird am 6. August um 18.30 Uhr im Röcklturm eröffnet. Zu sehen ist sie bis 5. September jeweils Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr.

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