Abiturprüfungen: In Landshut wird nicht nur auf Corona getestet

Dieses Jahr finden die Prüfungen abermals unter besonderen Bedingungen statt. Was sich am Ablauf geändert hat.
von  Kerstin Petri
Oberstufenkoordinator Christoph Babinger und Schulleiterin Ursula Weger in der Turnhalle des Gymnasiums Seligenthal, in der ab Mittwoch die Abiturprüfungen geschrieben werden.
Oberstufenkoordinator Christoph Babinger und Schulleiterin Ursula Weger in der Turnhalle des Gymnasiums Seligenthal, in der ab Mittwoch die Abiturprüfungen geschrieben werden. © Christine Vinçon

Landshut - Am Mittwoch beginnen an Landshuts Gymnasien die Abiturprüfungen im Fach Deutsch. Nicht nur hinter den Abiturienten liegen Wochen der intensiven Vorbereitung, sondern auch hinter den Schulleitern und dem Kollegium. Wie schon im vergangenen Jahr stehen die Abiturprüfungen ganz im Zeichen von Corona. Am Ablauf hat sich jedoch so manches geändert.

Beim Abitur gibt es zwar keine Corona-Testpflicht, es besteht jedoch die Möglichkeit, sich freiwillig testen zu lassen. Entweder am Vortag an der Schule oder Schüler bringen zum Prüfungstag den Nachweis eines negativen Schnelltests mit. Die Mehrheit der Schüler habe sich im Vorfeld testen lassen, wie die Schulleiter der drei Landshuter Gymnasien auf Anfrage unserer Mediengruppe mitteilen.

Getestete und ungetestete bei Abiturprüfung getrennt

Separat von den getesteten werden ungetestete Abiturienten untergebracht. Zusätzlich wird gegebenenfalls noch pro Person ein Raum zur Verfügung gestellt für Schüler, die sich aktuell als Kontaktperson in Quarantäne befinden. Mit einem negativen Test und der Erlaubnis des Gesundheitsamts dürfen Schüler die Quarantäne ausschließlich für die Abiturprüfung unterbrechen.

Am Hans-Leinberger-Gymnasium stehen noch weitere Räume bereit für Schüler aus Risikogruppen oder die Kontakt zu Risikopatienten haben. Diese werden wieder aufgeteilt in Negativgetestete und Ungetestete. Während am Gymnasium Seligenthal hauptsächlich die beiden Turnhallen mit eigenen Zugängen und Sanitäranlagen genutzt werden, werden die 127 Abiturienten am Hans-Leinberger-Gymnasium die Prüfungen in vielen kleinen Räumen im generalsanierten Bereich der Schule schreiben. "Dort haben wir die technische Raumluftanlage zur Frischluftzufuhr. Dreimal pro Stunde wird die Luft dort umgewälzt", sagt Schulleiter Peter Renoth.

Diese räumliche Aufteilung der Schüler verlangt eine Vielzahl an Aufsichtspersonen. "An den Prüfungstagen ist ein Großteil des aktiv unterrichtenden Kollegiums eingebunden. An diesen Tagen findet kein Präsenzunterricht für die Jahrgangsstufe 11 statt, weil die Lehrer als Aufsichten gebraucht werden", sagt Markus Heber, Schulleiter des Hans-Carossa-Gymnasiums. Die Schüler im Distanzunterricht bekommen an diesen Tagen Schulmaterial zur Verfügung gestellt.

Abi mit Maskenpflicht

Während der Prüfungen besteht für die Abiturienten wie für die Aufsichtspersonen Maskenpflicht. Jeder Schüler hat die Möglichkeit, während der Prüfung unter Aufsicht nach draußen zu gehen, um frische Luft zu schnappen. Zu diesem Zweck ist die Prüfungszeit für alle schriftlichen Prüfungen um 30 Minuten verlängert worden.

Die Vorgaben des Kultusministeriums umzusetzen, war ein Kraftakt. Renoth: "Die Organisation war sehr aufwendig, aber unser oberstes Ziel ist, gute Bedingungen für unsere Schüler zu schaffen mit einem Höchstmaß an Sicherheit." Nach einem Schuljahr unter erschwerten Bedingungen aufgrund der Corona-Maßnahmen geht Ursula Weger davon aus, dass der Schwierigkeitsgrad der Abiturprüfungen angepasst wird. "Im letzten Jahr hat es sich schon gezeigt, dass das Abitur wirklich fair war. Dann nehme ich an, dass das Kultusministerium auch 2021 entsprechend Rücksicht nimmt."

Vergangenes Jahr sei das Abitur nicht schlechter ausgefallen als die Jahre zuvor. Die Schulleiterin des Gymnasiums Seligenthal sieht es als Vorteil für die 74 Abiturienten, dass durch die Verschiebung der Abiturprüfungen um zwei Wochen nun zwischen den schriftlichen und mündlichen Prüfungen die Pfingstferien liegen. "So können sich die Schüler erst auf die schriftlichen Prüfungen konzentrieren und sich dann noch zwei Wochen auf die mündlichen intensiv vorbereiten".

Prüfungssituation heuer komplexer

Markus Heber glaubt, dass die 83 Abiturienten des Hans-Carossa-Gymnasiums trotz Corona gut vorbereitet sind. "Es herrscht natürlich heuer eine verständliche Unsicherheit bei den Schülern, aber ich glaube schon, was die Vorbereitung betrifft, dass vergleichbare Verhältnisse da sind. Die Prüfungssituation selbst ist nicht vergleichbar. Diese ist heuer wesentlich komplexer." Er sei froh, "wenn es nach der dritten schriftlichen Prüfung vernünftig über die Bühne gegangen ist und die Schüler sagen können, war doch gar nicht so schlimm".

Renoth ist trotz der Umstände guter Dinge: "Wir sind bereit und ich denke, unsere Schüler sind es auch."

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