„Lama“ Pinola: Die Club-Fans sind richtig sauer auf ihn

„Spucken ist absolut asozial“! FCN-Sportdirektor Bader befürchtet eine lange Sperre für den reumütigen Argentinier. Urteil vermutlich heute
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Der Mann weiß ganz genau, was er verbockt hat: Javier Pinola, als Hitzkopf bekannt, schleicht nach seinem Ausraster gegen Bayern-Kapitän Bastian Schweinsteiger geknickt vom Platz.
dapd Der Mann weiß ganz genau, was er verbockt hat: Javier Pinola, als Hitzkopf bekannt, schleicht nach seinem Ausraster gegen Bayern-Kapitän Bastian Schweinsteiger geknickt vom Platz.

„Spucken ist absolut asozial“! FCN-Sportdirektor Bader befürchtet eine lange Sperre für den reumütigen Argentinier. Urteil vermutlich heute

NÜRNBERG Die Stellungnahme von „Lama“ Javier Pinola zur so genannten Spuck-Affäre liegt inzwischen in der DFB-Zentrale in Frankfurt vor. Mit einem schriftlichen Urteil ist heute zu rechnen, der Club-Argentinier muss mit einer langen Sperre rechnen. Wobei Pinolas Aussage, warum er sich zu dieser hässlichen Szene gegen Bayern-Kapitän Bastian Schweinsteiger hat hinreißen lassen, nicht so emotional ausgefallen ist, wie er sich auf der FCN-Internetseite gibt. „Mein Verhalten schadet der gesamten Mannschaft, dem gesamten Verein, dafür möchte ich mich entschuldigen“, erklärt der 27-jährige Heißsporn.

"Der Flurfunk verheißt nichts Gutes"

FCN-Anwalt Christoph Schickhardt hat dies gegenüber Robert Weise, dem Leiter der DFB-Sportgerichtsbarkeit, sicherlich anders, juristisch nüchterner dargestellt. Chefankläger Anton Nachreiner wird nach Durchsicht der Unterlagen – auch Schweinsteigers schriftliche Aussage liegt vor – seinen Strafantrag stellen, der Vorsitzende Richter Hans E. Lorenz das Strafmaß festlegen. Vier bis sechs Spiele Sperre stehen im Raum. Club-Manager Martin Bader unkt: „Der Flurfunk verheißt nichts Gutes. Was nichts daran ändert, dass wir mit allen Mitteln für Pino kämpfen, er hoffentlich noch in der Hinrunde wieder dabei ist.“

Das sehen die Fans nicht anders, sind aber von ihrem „Fußball-Gott“ Pinola ebenfalls enttäuscht. Die AZ hat sich umgehört.

Andreas Brandl (36), Fanklub „Laffer Bimbela“: „Ex-Trainer Hans Meyer hat Pino ja schon als Fußball-Verrückten bezeichnet. Dass er hin und wieder mal austickt, sind wir gewohnt. Was sich Pinola jetzt geleistet hat, dafür muss er nicht nur vom Verein mit einer Geldspende, sondern auch vom DFB bestraft werden.“

Ralf Genzel (47), Supporters-Club: „Ich kann die Vorverurteilung von Pinola nicht ganz nachvollziehen. Schließlich wurde er von Schweinsteiger bewusst provoziert. Deshalb erwarte ich mildernde Umstände, Spucken geht aber generell nicht. Dennoch ist und bleibt Pino einer von uns.“

"Dennoch ist und bleibt Pino einer von uns"

Tobias Eder (25), Red-Black Franki ’90: „Ich spiele selbst beim TSV Cadolzburg, habe so etwas noch nicht mal in unteren Ligen erlebt. Eine einzige Katastrophe. Über eine Sperre braucht er sich nicht wundern, die ist zwingend fällig. Er hat dem Ruf des gesamten Vereins erheblich geschadet. ,Fußball-Gott’ werde ich bei der Mannschaftsvorstellung nie mehr bei seinem Namen rufen.“

"Spucken ist absolut asozial"

Tanja Reißberger (32), Crazy Girls: „Spucken ist absolut asozial! Aber auch der ach so feine Herr Schweinsteiger hat seinen Teil beigetragen, müsste auch gesperrt werden. Wenn ich von einem halben Jahr Sperre höre, muss ich mich wundern. Wenn einer einen Gegner schwer verletzt, kommt er mit vier Spielen davon. Hätte Pino also lieber eine rechte Gerade auspacken sollen?“

Sven Alwan (37), Die Pokalsieger: „Sperre für beide, die Fernsehbilder dürfen nicht einseitig ausgelegt werden. So viel Objektivität müsste herrschen, Schweinsteigers Ellbogenschlag als Auslöser ist eindeutig gewesen.“

Norbert Schott (40), Oberes Pegnitztal: „Für sein Temperament lieben wir Pino. Doch er hat allen Cluberern und seinem eigenem Image geschadet. Ich hoffe, dass wir auch ohne ihn unseren guten sportlichen Lauf fortsetzen können.“

"Unterste Schublade"

Jürgen Haberger (43), Goalgetter ’89: „Unterste Schublade. Ich hoffe, er wird seine Lehren aus seiner Strafe ziehen.“

Jürgen Distler (26), Supporters-Club: „Einfach nur respektlos. Wie konnte er sich nur auf so ein Niveau herablassen? Die Geldstrafe sollte er einem gemeinnützigen Zweck zur Verfügung stellen.“

Pinola spendet einen Teil seiner Strafe für bedürftige Kinder

Das wird Pinola machen. „Ich habe eine Vorbild-Funktion. Deshalb spende ich einen Teilbetrag an eine soziale Institution, die sich für Kinder einsetzt", erklärt der Argentinier. Ob sich der DFB von der späten Reue beeindrucken lässt, wird das Urteil zeigen. Markus Löser

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