Lage in Deggendorf weiter angespannt – Deichbruch droht bei Osterhofen
Trotz sinkender Wasserstände befürchten Straubing und Deggendorf den Bruch verschiedener Dämme. Die Bundesstraße 8 bei Osterhofen wurde vorübergehend gesperrt.
Deggendorf - Bei Osterhofen im Landkreis Deggendorf droht am Donnerstagmorgen ein Deich zu brechen. Im Bereich Ruckasing hielt der aufgeweichte Damm den Wassermassen kaum mehr stand. Zunächst hatte es geheißen, der Deich sei gebrochen; die Polizei revidierte dies.
Erste Evakuierungsmaßnahmen seien angelaufen. Nähere Informationen gab es zunächst nicht.
Im Gefahrenbereich bei Osterhofen musste die Bundesstraße 8 vorübergehend komplett gesperrt werden. „Die Verkehrssituation rund um Deggendorf verschärft sich dadurch weiter.“ Die Autobahnen A3 und A92 sind im Krisengebiet bereits wegen Überflutung gesperrt. Alle Versuche, die A92 freizubekommen, seien gescheitert, sagte die Sprecherin. Deggendorf sei dem Landratsamt zufolge zurzeit am besten mit der Waldbahn von Plattling aus zu erreichen.
Hunderte Einsatzkräfte kämpften in der Nacht im Raum Deggendorf und Straubing darum, die Dämme an der Donau zu halten. Insgesamt sind mehrere tausend Menschen in gefährdeten Gebieten in Sicherheit gebracht worden. „Die Lage bei uns ist nach wie vor angespannt“, sagte ein Sprecher des Einsatzzentrums in Straubing am Donnerstag.
Bis zum Morgen um 6.00 Uhr war der Donaupegel auf 7,53 Meter gesunken. Die Prognose für 17.00 Uhr lag den Angaben zufolge bei 6,90 bis 7,20 Meter.
Die Gstüttinsel in Straubing sei evakuiert worden, rund 500 Menschen hätten ihre Häuser verlassen, sagte der Sprecher. Für drei weitere Stadtteile im Norden seien Evakuierungen vorbereitet worden, betroffen wären rund 600 Menschen.
Trotz sinkender Wasserstände befürchtet die Stadt weiter den Bruch verschiedener Deiche. Entwarnung könne noch nicht gegeben werden. Die Autobahnen A3 und A92 rund um Deggendorf waren am Morgen weiterhin gesperrt, wie ein Polizeisprecher sagte.