Lärmschutz: Die Frankenröhre wird länger
Neue Planungen im Baureferat: Aber nun gibt’s Probleme mit den Abgasen aus dem Tunnel.
NÜRNBERG Die Frankenröhre wird länger als ursprünglich geplant. Wie jetzt herauskam, plant das Baureferat, dass der Frankenschnellweg im Süden bis zur Otto-Brenner-Brücke untertunnelt wird. Das sind fast 800 Meter mehr als bisher vorgesehen. Grund dafür ist die Lärmbelastung der Anwohner. Sie könne nur mit einer längeren Röhre hörbar reduziert werden. Allerdings tun sich damit neue Probleme auf. Ersten wird das auf bisher 210 Millionen Euro veranschlagte Projekt noch teurer. Und außerdem müssen die Abgase so aus dem Tunnel abgeleitet werden, dass sie die Anwohner nicht zusätzlich belasten.
Bisher gingen die Planer davon aus, dass die Auto-Abgase an den Tunneleingängen gesammelt und gereinigt werden könnten (AZ berichtete). doch nun machte Umweltreferent Peter Pluschke diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung. Zwar könnten Feinstaub und Kohlendioxid mit Filtern aufgefangen werden. Doch bei den gefährlichen Stickoxiden klappt das nicht.
Freistaat soll 175 Millionen Euro der Kosten übernehmen
„Ich war überrascht von dieser Aussage“, so SPD-Umweltexperte Dieter Würffel. „Aber es wird sicherlich Möglichkeiten geben, die Abluft so zu verteilen, dass die Anwohner nicht übermäßig belastet werden.“ In anderen Städten geschehe dies durch hohe Abluftröhren. Das gesamte Projekt stellt sich für ihn jedoch nicht in Frage. „Die Mehrkosten sind für den Umweltschutz. Das ist zu vertreten. Das Projekt bleibt notwendig.“
So sieht es auch CSU-Fraktions-Chef Michael Frieser. „Die Entlastung der Bürger entlang des Frankenschnellwegs ist das erste Ziel. Wenn wir das nicht erreichen, wäre das gesamte Bauprojekt verfehlt“, sagte er der AZ. Er fordert nun, dass die Bauverwaltung ein Gutachten einholt, wie die Lärm- und Abgasprobleme gelöst werden können. „Eventuell müssen dann auch dieTunnelmaße geändert werden. Deshalb ist auch die Frage zu klären, wie sich diese Änderungen auf die Förderfähigkeit auswirken.“
Derzeit laufen die Zuschuss-Verhandlungen mit den zuständigen Stellen in München. OB Ulrich Maly (SPD) will erreichen, dass der Freistaat 175 Millionen Euro der Kosten übernimmt. mir
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