Labbadia entdeckt Reisinger neu: „Er hat gute Laufwege“
FÜRTH - Der Dauerzoff zwischen Trainer und Stürmer scheint beendet. Nach der 3:0-Klatsche in Gladbach, bei der Reisinger nicht auffiel, scheint Labbadia seinen streitbaren Angreifer plötzlich wieder lieb zu haben.
Leicht zu durchschauen ist Fürths Trainer Bruno Labbadia nicht. Monatelang herrschte zwischen ihm und Stefan Reisinger Funkstille, selbst nach Reisingers Doppelpack gegen die Löwen konnte sich Labbadia eine Spitze gegen „Reise“ nicht verkneifen: „Es ist schade, dass wir ihn immer erst zu solchen Leistungen kitzeln müssen.“
Aber nach der 3:0-Klatsche in Gladbach, bei der Reisinger nicht auffiel, scheint Labbadia seinen streitbaren Angreifer plötzlich wieder lieb zu haben. „Ich habe ihn nicht so schlecht gesehen, er hatte viele gute Laufwege.“ Beim wichtigen Heimspiel gegen die Offenbacher Kickers heute im Ronhof (17.30 Uhr) wird Reisinger an der Seite von Aleksandar Kotuljac stürmen.
Aufleben einer alten Liebe
Eine alte Liebe will auch OFC-Trainer Jörn Andersen aufleben lassen: „An Franken habe ich nur gute Erinnerungen“, freut sich der Ex-Clubstürmer (1985 bis ’88, 28 Tore), der mit der Nürnbergerin Ulla verheiratet ist, auf den Kick im Ronhof. „Wir wollen auf jeden Fall einen Punkt mitnehmen, vielleicht auch mehr“, gibt sich der Norweger selbstbewusst.
Eigentlich hatte Labbadia defensive Kickers erwartet, aber Andersen verspricht: „Das ist nicht mein Fußball. Wir werden mutig nach vorne spielen.“ Mit einem Sieg wäre der Tabellen-Vierzehnte alle Abstiegssorgen los. Außerdem: Für die Mauertaktik fehlt’s dem OFC an Personal. Mit Moses Sichone (fünfte Gelbe) und Christian Müller (Rot-gesperrt) fällt die komplette Innenverteidigung aus. Zusätzlich ist noch Mittelfeldmann Thomas Wörle (Muskelfaserriss) verletzt.
Aufsteig wird schwer
Dafür zeigt OFC-Top-Angreifer Suat Türker (elf Saisontreffer) nach seinem Tor gegen die Löwen (2:0) wieder ansteigende Form. Andersen: „Suat ist einer der besten Stürmer der Liga, vielleicht macht er sein Tor.“ Zusatz: „Fürth ist derzeit nicht gut drauf, das mit dem Aufstieg wird schwer.“
Labbadia kümmert das wenig: „Wir müssen Offenbach klar schlagen, wenn wir vorne dran bleiben wollen.“ Drin bleiben in der Innenverteidigung wird Jan Mauersberger. Mit seinen guten Leistungen in den letzten Spielen hat er Konkurrent Asen Karaslavov auf die Bank verdrängt. Wer für den Gelb-gesperrten Kapitän Daniel Felgenhauer auflaufen wird, ist dagegen noch unklar. Labbadia: „Stephan Schröck oder Tom Bertram sind Alternativen.“ Oder ein Comeback von Juri Judt.
Krischan Kaufmann