Kurze Lesungen, lange Nächte
NÜRNBERG - Das Erlanger Poetenfest zwischen Büchner-Preis und Besten-Listen
Rund 12 000 Besucher erwarten die Veranstalter bis Sonntagabend beim viertägigen Erlanger Poetenfest (siehe auch Interview Seite 13), das nach dem gestrigen Vorspiel mit Marlene Streeruwitz heute in die Vollen geht. Ehe am Abend der Kärtner Bauernsohn Josef Winkler, der im Herbst mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet wird, auf die Bühne des Markgrafentheaters klettert (Verena Auffermann befragt ihn), hat schon die „Übersetzerwerkstatt“ getagt und Karl May den Weg durchs wilde Kurdistan in die Erlanger Orangerie (15 Uhr Lesung für Kinder, 19 Uhr Lange Nacht für alle) gefunden. Vermutlich im Schuh des Manitu.
Am Samstag und Sonntag treten, zwischen 14 und 20 Uhr, in zwei Stafetten jeweils 15 Autoren im Schlossgarten auf – eine halbe Stunde Lesung, eine halbe Stunde Gespräch pro Person. Sieben der 20 soeben für den Deutschen Buchpreis nominierten Autoren sind dabei, vier von der aktuellsten Kritiker-Bestenliste, auch Bachmann-Preisträger Tilman Rammstedt.
Konzentrierte Porträt-Abende gehören noch Volker Schlöndorff (Samstag) und Murathan Mungan (Sonntag). Unter den Diskussionen fallen Runden über „Die Zukunft unseres Wissens“ (Sa., 15.30 Uhr), „1968-2008: Zeit für eine neue Revolte?“ (So. 11 Uhr) und „Was will der neue Feminismus?“ (So., 17.30 Uhr) auf. Zur „Buchkunst“ gibt es zum Gespräch (So., 14.30 Uhr) auch eine Ausstellung (11 bis 19 Uhr) im Schloss-Foyer. D.S.
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