Kurioser Streit um unsere Parkbänke
NÜRNBERG - Schwere Entscheidung im Rathaus: Ruhen wir uns künftig auf Tropenholz oder heimischer Eiche aus?
Der Streit um die Nürnberger Parkbänke geht in die nächste Runde. Eigentlich war alles so schön geplant: Die Bänke bekommen neue Latten aus haltbarem Holz. Das soll frühestens nach 25 Jahren morsch werden. Unterm Strich, das hat der Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR) ausgerechnet, können so im nächsten Vierteljahrhundert pro Bank 2100 Euro gespart werden, bei 3500 Bänken sind das 7,4 Millionen. Schön geplant. Doch SÖR hat die Rechnung ohne die einheimischen Waldbauern und die Rathaus-CSU gemacht. Die sind nämlich gegen den Einsatz von Tropenholz. Auch wenn das, wie im Fall der Nürnberger Parkbänke, das so genannte FSC-Siegel trägt. Das besagt, dass der Regenwald durch den Holzeinschlag nicht geschädigt wird.
Die Waldbauern bezweifeln, dass Tropenholz besser ist. „Das Sapeli-Holz, das SÖR favorisiert, ist nach der EU-Klassifizierung weniger haltbar als etwa Eiche“, sagt CSU-Stadtrat Michael Brückner. Seine Lösung: Die Stadt solle heimisches „Holz der kurzen Wege“ verwenden, das ebenfalls das FSC-Siegel für nachhaltige Waldwirtschaft trägt. In einer der nächsten Sitzungen des Umweltausschusses soll die Entscheidung fallen. Doch SÖR hat bisher, so Sprecher Hans-Peter Kauppert, die Haltbarkeits-Daten der unterschiedlichen Hölzer noch nicht endgültig untersucht. Die Rathaus-SPD hat sich noch nicht festgelegt. Frühestens im Januar ist mit einem Beschluss zu rechnen. mir
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