Kunst vom Knoblauchsland

Zwischen Naherholung und Nahversorgung: Galerist Klaus Bode hat bei der Firma Kolb einen Skulpturengarten bestückt - Reizpunkte fürs grüne Wohlbehagen.
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Wechselspiel zwischen stählerner Schwerelosigkeit und Erdanziehungskraft.
Berny Meyer 2 Wechselspiel zwischen stählerner Schwerelosigkeit und Erdanziehungskraft.
Vertraute Fremde: Auf einer geschwungenen Bank schaut das kleine „Mädchen mit Katze“ von Peter Hermann ins Leere.
Berny Meyer 2 Vertraute Fremde: Auf einer geschwungenen Bank schaut das kleine „Mädchen mit Katze“ von Peter Hermann ins Leere.

NÜRNBERG - Zwischen Naherholung und Nahversorgung: Galerist Klaus Bode hat bei der Firma Kolb einen Skulpturengarten bestückt - Reizpunkte fürs grüne Wohlbehagen.

In Lauflage liegt diese Freiluftschau, die der Nürnberger Galerist Klaus Bode auf dem Betriebsgelände des Garten- und Landschaftsbauers Kolb arrangiert hat und damit durchaus eine besondere Note ins Schauplatz-Repertoire bringt (wie Kunst als Kontrastmittel im Krebsklinikum eingesetzt wird, kann man gerade auch erfahren – siehe oben), nicht unbedingt. Eher auf der Schnittstelle zwischen Nahversorgungs- und Naherholungsgebiet, zwischen Knoblauchsland und Kunstbedürfnis. Und so sind die Skulpturen-Variationen, die 9 Künstler über den Mustergarten hinweg streuen, ja auch wohl gemeint. Reizpunkte fürs grüne Wohlbehagen.

Künstlerische Haltepunkte zwischen Beeten und Pflaster, Bassins und Bäumen

Zwischen Beeten und Pflaster, Bassins und Bäumen also künstlerische Haltepunkte. Kettensägen-Schnitzer Ralf Klement liefert wahlweise Pappel-Blume und Stand-Aschenbecher, bei Tamara Suhr und ihren reduzierten Bronze-Figuren steht die Kunst förmlich Kopf. Bei Jörg Bachs „Zankapfel“, ein Beispiel für das Wechselspiel zwischen stählerner Schwerelosigkeit und Erdanziehungskraft, hat die Witterung ihre Rostspuren hinterlassen. Cony Theis hat eines ihrer täuschend echten Kissen ausgelegt, wo Flauschigkeits-Sehnsucht auf Beton-Wirklichkeit stößt. Die farbigen kinetischen Objekte von Karl Heinz Busch wogen wie kleine Sonnen-Systeme mit ihren „Himmels-Mechaniken“ seelenruhig im Wind dahin.

Dazu starren die in Stein gegossenen Pgymäen von Peter Hermann, einem Vertreter der neuen Gegenständlichkeit, wesensfremd-vertraut vor sich hin ins Leere und Thomas Junghans „Große Mutter“ thront cool über dem Treiben; starr, überlebensgroß und armlos kann sie nicht mit Glucken-Appeal dienen. Mit dieser Arbeit erreicht „Skulpturimgarten“ auch den höchsten Grad der angepeilten Sammlerleidenschaft: Das Objekt kostet 29.900 Euro. daer

Kolb Garten- und Landschaftsbau (Raiffeisenstr. 40): bis 26. September; Mo-Do 10-16 Uhr, Fr 10-13 Uhr. Info: Tel. 0911/510 9200

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