Kruzifix-Pflicht in Bayerns Behörden: Markus Söder erntet Shitstorm im Netz

Als "Bekenntnis zur Identität" und zur "kulturellen Prägung" Bayerns sollen bald in allen Behörden der bayerischen Staatsverwaltung Kreuze hängen. Vor allem Markus Söder wird für diesen Vorstoß in den sozialen Netzwerken mit Hohn und Spott übergossen.
von  AZ/dpa
Stolz wie Oskar: Markus Söder nagelte gleich das erste Kreuz an die Wand der Staatskanzlei.
Stolz wie Oskar: Markus Söder nagelte gleich das erste Kreuz an die Wand der Staatskanzlei. © dpa

Als "Bekenntnis zur Identität" und zur "kulturellen Prägung" Bayerns sollen bald in allen Behörden der bayerischen Staatsverwaltung Kreuze hängen. Vor allem Markus Söder wird für seinen Kruzifix-Vorstoß in den sozialen Netzwerken mit Hohn und Spott übergossen - ein Best-Of der Reaktionen.

München - In allen bayerischen Landesbehörden werden künftig Kreuze im Eingangsbereich hängen. Doch diese sollen kein religiöses Symbol des Christentums sein, sondern laut Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ein "Bekenntnis zur Identität" und zur "kulturellen Prägung" Bayerns. "Das Kreuz ist nicht ein Zeichen einer Religion", sagte er am Dienstag nach einer Kabinettssitzung, in der die Verordnung für die neue Vorschrift beschlossen wurde.

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Doch ausgerechnet das Bild, welches Söder selbst auf Twitter postete, fliegt ihm nun um die Ohren. In den sozialen Netzwerken kursieren mittlerweile unzählige Fotomontagen, welche den Ministerpräsidenten aufs Korn nehmen.

Hier die witzigsten Reaktionen auf Markus Söders Kreuzzug:

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Doch nicht nur im Netz hagelt es Kritik am Vorstoß Söders. "Statt Kruzifixe an Behördenwände zu nageln, würde es der christlichen Verantwortung eher gerecht werden, Barmherzigkeit und Nächstenliebe im politischen Alltag vorzuleben", sagte zum Beispiel Bayerns Grünen-Landesvorsitzende Sigi Hagl.

Lindner über Söders Kruzifix-Vorstoß: "Das erinnert an Erdogan"

Ähnlich reagierte der Linke-Bundesvorsitzende Bernd Riexinger: "Statt jeder Behörde ein Kreuz zu verordnen, sollte die CSU sich lieber wieder auf christliche Werte wie Nächstenliebe besinnen. Da haben Söder und Co. massiv Nachholbedarf." Der FDP-Chef Christian Lindner erklärte: "Wie der Markus Söder und die CSU Religionen permanent für die Parteipolitik instrumentalisieren, das erinnert geradezu an [den türkischen Präsidenten Recep Tayyip] Erdogan. Das Grundgesetz hat keine Konfession!"

Der TV-Satiriker Jan Böhmermann schrieb auf Twitter: "Neues bayrisches Gesetz für noch mehr Heimatgefühle: Ab 1. Juni müssen im Eingangsbereich jedes öffentlichen Gebäudes in Bayern ein Kreuz, ein Bündel Knoblauch und ein Schrumpfkopf hängen." Andere Twitter-Nutzer schrieben "Ich dachte, es gibt eine Trennung von Staat und Kirche" und "Schade, ich hoffte, das Mittelalter hätten wir hinter uns gelassen". Söder wurde als "Verfassungsfeind" bezeichnet, Bayern als "fundamentalistischer Gottesstaat in Deutschland".

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