Kritik vom Oberstaatsanwalt: Mannichl wehrt sich

Der Streit um angebliche Ermittlungsfehler wird amtlich: Der Anwalt des Passauer Ex-Polizeichefs beschwert sich schriftlich beim Innenministerium über Chefermittler Walch.
von  Abendzeitung

PASSAU - Der Streit um angebliche Ermittlungsfehler wird amtlich: Der Anwalt des Passauer Ex-Polizeichefs beschwert sich schriftlich beim Innenministerium über Chefermittler Walch.

Niederbayerns Kripochef Alois Mannichl hat sich schriftlich bei Innenminister Joachim Herrmann und dem Bayerischen Polizeipräsidium über Passaus Oberstaatsanwalt Helmut Walch beschwert. Der Grund ist der wochenlange Streit um angebliche Ermittlungsfehler (AZ berichtete).

Mannichls Anwalt Erhard Frank hatte am Donnerstag persönlich mit Walch gesprochen – eine Lösung fanden sie nicht. „Der Streit ist von meiner Seite her noch nicht ausgestanden“, sagte Frank der AZ. Walch, der im Fall Mannichl die Ermittlungen leitet, hatte Mannichl vorgeworfen, er hätte sich nach der Messerattacke eines Unbekannten vor dessen Haustür vergangenen Dezember bei ersten Vernehmungen in „Widersprüche“ verstrickt – das habe die Ermittlungen behindert.

"Er kann das nicht auf sich sitzen lassen"

Mannichl konterte und sprach von einer „Einschüchterung“ durch den Oberstaatsanwalts. „Herr Mannichl kann das nicht auf sich sitzen lassen“, sagte sein Anwalt. „Es kann nicht sein, dass man als Opfer so behandelt wird.“ Frank sagte auch: „Das Ganze ist keine persönliche Fehde“ – er warte jetzt ab, was das Ministerium unternehme.

Der ehemalige Passauer Polizeichef Alois Mannichl wurde mittlerweile zu Niederbayerns Kripochef befördert – sein Angreifer, der aus der rechten Szene stammen könnte, läuft aber noch frei herum. Große Hoffnungen, ihn noch zu finden, habe sein Mandant nicht, sagte Frank. „Wenn so etwas so lange nicht geklärt wird, dann helfen oft nur noch Zufälle.“

Thomas Gautier

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