Krisen-Shopping: Ex-Arbeitslose eröffnen Kaufhaus für Arme!

Familie Pribuss aus Fürth verkauft in der Leyher Straße Möbel, Kleidung und Haushaltsgeräte, die andere wegwerfen würden und hofft damit auf Erfolg...
von  Abendzeitung
Stolz auf ihre neue Existenz: Familie Pribuss.
Stolz auf ihre neue Existenz: Familie Pribuss. © Berny Meyer

Familie Pribuss aus Fürth verkauft in der Leyher Straße Möbel, Kleidung und Haushaltsgeräte, die andere wegwerfen würden und hofft damit auf Erfolg...

NÜRNBERG/FÜRTH Diese Geschichte macht Hoffnung: Circa 30 Jahre lang war es Norbert Pribuss’ Job, Wohnungen aufzulösen und Nachlässe zu schätzen. Doch irgendwann waren seine Kunden nicht mehr bereit, dafür Geld zu bezahlen. Er wurde arbeitslos, Hartz IV-Empfänger und kam in den „Pakt 50“ des Instituts für Aus- und Weiterbildung (IAW) in Fürth. „Dort erhielt ich Schulungen, wie man Bewerbungen schreibt und sich bei Vorstellungsgesprächen verkauft“, erzählt der 56-Jährige, „aber wenn du über 50 bist, nimmt dich ja keiner mehr.“

Irgendwann kam er darauf, ein Sozialkaufhaus zu eröffnen. „Die Idee habe ich dann beim IAW vorgetragen. Sie kam gut an und mir wurden zwei Unternehmensberater zur Seite gestellt.“ Die arbeiteten Businesspläne für die Banken und die Arge aus - mit Erfolg: „Die Arge Nürnberg bewilligte mir einen Zuschuss in Höhe von 12.000 Euro. Dann ging’s los, wir haben die alte Kartoffelfabrik renoviert.“ Dort verkauft er jetzt seit gestern mit seiner Frau, dem Sohn und dessen Freundin Haushaltsgeräte, Bücher, Elektrogeräte, Möbel, Kleidung, Geschirr und vieles mehr.

Die Ware kommt von Wohnungsauflösungen: Die Pribuss holen kostenlos Hausrat und Möbel ab, reinigen und verkaufen sie im „SoKa“ zu günstigen Preisen. In erster Linie richtet sich das Geschäft an Bedürftige, so können hier Übernahmescheine der Arge eingelöst werden. Aber auch Second-Hand-Fans kommen in der Leyher Straße 60 in Fürth auf ihre Kosten.

Die AZ hat sich im ersten, größeren privatwirtschaftlichen Sozialkaufhaus in der Metropolregion umgesehen. Mehr über Familie Pribuss und ihr riesiges Sortiment lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer AZ am Mittwoch, 2. September

Marlene Schmidt

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