Kriminalität im "Darknet" - Durchsuchungen auch in Bayern
Bamberg/Wiesbaden - Bei einer Razzia gegen mutmaßliche Internet-Kriminelle haben Ermittler auch Wohnungen in Bayern durchsucht. Das teilte die Zentralstelle Cybercrime in Bamberg am Montag mit. 46 Ermittlungsverfahren wegen Verdachts auf das Ausspähen von Daten, auf Computerbetrug, Geldfälschung, Fälschung von Zahlungskarten sowie wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz wurden im Freistaat eingeleitet.
Im Rahmen einer Durchsuchungsaktion in Deutschland und im Ausland gab es in Bayern zwölf Durchsuchungen; die elf Beschuldigten aus dem Freistaat im Alter von 21 bis 30 Jahren durften aber auf freiem Fuß bleiben. Bundesweit wurden nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) neun Verdächtige festgenommen.
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Die bayerischen Ermittler stellten bei ihren Aktionen Computer, Spielekonsolen, Mobiltelefone und Festplatten sicher, die nun ausgewertet und untersucht werden sollen. Zudem fanden sie eine geringe Menge an Betäubungsmitteln und eine Substanz, mit der man Sprengstoff herstellen könnte.
Im sogenannten Darknet (englisch für "Dunkles Netz") können sich Internetnutzer unerkannt bewegen. Der nur über Anonymisierungsdienste wie TOR erreichbare Bereich des Internets wird deshalb auch von Kriminellen genutzt. Sie setzen dabei Werkzeuge zur Verschleierung ihrer Datenspuren ein.
Aber nicht alle Inhalte im Darknet sind verboten, der Zugang ins "dunkle" Netz ist völlig legal. Das Darknet wird auch viel von politisch Verfolgten oder Whistleblowern genutzt, die großen Wert auf Anonymität setzen.