Krieg im Sex-Club! Ramona von Kolleginnen verprügelt
Erpressung, Raub und Körperverletzung in der Südstadt: Zwei Prostituierte (31) stehen am Montag vor dem Landgericht.
NÜRNBERG Im Internet verspricht der Sex-Club in der Nürnberger Südstadt bizarre Vergnügungen, Gruppensex und nebenbei auch noch eine niveauvolle und gepflegte Atmosphäre. Wie es dort aber in Wirklichkeit zugeht, offenbart schon eher die Anklageschrift 801 Js 11565/08 der Staatsanwaltschaft. Darin ist von Erpressung, Raub und Körperverletzung die Rede – und von einem Krieg unter den freizügigen Damen...
Auslöser für einen zunächst verbal geführten, dann aber schnell ausufernden Streit dürfte eine gehörige Prise Eifersucht gewesen sein. Ramona*, die letztendlich schwer unter die Räder kam, hatte sich einen Mann geangelt, der vorher mit ihrer Kollegin Desiree befreundet war. Das waren in diesem Milieu freilich keine guten Voraussetzungen für ein friedvolles Miteinander.
Sie nahmen ihr das Handy und 500 Euro ab
Als Ramona nach einem auswärtigen Kundenbesuch wieder in dem Etablissement in der Südstadt auftauchte, herrschte den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zufolge jedenfalls regelrechte Kriegsstimmung. Desiree, unterstützt von ihrer Kollegin Tatjana (beide 31), nahmen Ramona sogleich in die Mangel. Richtig heftig wurde es allerdings erst, als Ramona ankündigte, ihre Sachen endgültig packen zu wollen.
Ihren Auszug aus dem Sex-Club hätten die beiden anderen vielleicht noch verkraften können, doch Ramona wollte auf gar keinen Fall die in ihrem Handy gespeicherten Kundendaten herausrücken. Als sie dann auch noch in die Toilette flüchtete und versuchte, die Namen zu löschen, war das Maß voll.
Desiree und Tatjana nahmen ihr gewaltsam das Mobiltelefon ab, rissen an ihren Piercings am Rücken, verprügelten sie und hinderten sie mit massivem Körpereinsatz daran, das Etablissement zu verlassen. Und schließlich verlangten sie auch noch Geld von ihr. Die vor Angst schlotternde Ramona, die eine weitere Prügel-Orgie befürchtete, rückte zähneknirschend ihre gesamten Bargeldbestände von rund 500 Euro heraus. Danach flüchtete sie – und verständigte umgehend die Polizei.
Die beiden Schläger-Damen landeten im Knast und müssen sich ab Montag vor dem Landgericht verantworten. hr
*alle Namen geändert
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