Kreuz da, Maibaum weg

Das Gipfelkreuz ist endlich zurück auf der Zugspitze. Dafür verschwand über Nacht der Maibaum auf Deutschlands höchstem Berg. Burschen aus Grainau hatten den 750 Kilo schweren Baum unbemerkt aus der Talstation der Zugspitzbahn gestohlen.
von  Abendzeitung
Helikopter über der Zugspitze: Er bringt das frisch renovierte Kreuz zurück auf den Gipfel von Deutschlands höchstem Berg.
Helikopter über der Zugspitze: Er bringt das frisch renovierte Kreuz zurück auf den Gipfel von Deutschlands höchstem Berg. © ap

GARMISCH-PARTENKIRCHEN - Das Gipfelkreuz ist endlich zurück auf der Zugspitze. Dafür verschwand über Nacht der Maibaum auf Deutschlands höchstem Berg. Burschen aus Grainau hatten den 750 Kilo schweren Baum unbemerkt aus der Talstation der Zugspitzbahn gestohlen.

Von wegen auf der Alm, da gibt’s koa Sünd: Burschen aus Grainau haben Deutschlands höchsten Maibaum geklaut. Sie stibitzten das Traditionsstangerl in der Nacht zum Montag aus der Talstation der Zugspitzbahn.

Während sich oben am Berg alle nur für die Rückkehr des 300 Kilo schweren, vergoldeten Gipfelkreuzes interessierten, hatten eine paar pfiffige Burschen aus dem Tal etwas ganz anderes im Auge: den nagelneuen Maibaum, der gut bewacht in der Talstation der Zugspitzbahn lag. 18,80 Meter lang, 750 Kilo schwer, ein echtes Prachtexemplar. „Wir hatten den Maibaum gesichert“, erzählt Eva-Maria Greimel von der Zugspitzbahn, „eigentlich hätte niemand an ihn rankommen dürfen.“

Und doch fanden die Maibaumdiebe aus Grainau Mittel und Wege, wie sie sich sich das gute Stück in der Nacht zum Montag unbemerkt unter den Nagel reißen konnten. Tags drauf meldeten sie sich freudestrahlend bei der Zugspitzbahn, um über ein Lösegeld zu verhandeln.

Übrigens war es nicht das erste Mal, dass auf der Zugspitze der Maibaum geklaut wurde. Auch ein Vorgänger verschwand 2004. Damals setzten die Diebe einen Hubschrauber zum Abtransport ein. Erst auf Vermittlung von Prinz Luitpold von Bayern gaben sie ihre Beute zurück.

Die Diebe, die den Maibaum diesmal klauten, waren allerdings deutlich konzilianter. Noch am Dienstag brachten sie den Maibaum zurück – gegen eine zünftige Brotzeit und natürlich jede Menge Freibier.

Reibungslos verlief auch die Rückkehr des frisch restaurierten Gipfelkreuzes auf die Zugspitze. Bei strahlendem Sonnenschein hievte ein Helikopter das rund 300 Kilogramm schwere, vergoldete Stahlkreuz gestern am Vormittag auf seinen angestammten Platz. Am vergangenen Freitag hatte die Aktion wegen dichten Nebels kurzfristig abgesagt werden müssen.

Gestern waren die Bedingungen so gut, dass der Helikopter auch den Maibaum gleich mit rauf zum Zugspitzplatt brachte. Dort soll er am 1. Mai vor dem Gletscherrestaurant in 2600 Metern Höhe aufgestellt werden – immer vorausgesetzt, Dieben gelingt es nicht, ihn noch einmal zu stehlen.

Ralph Hub

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